Bürgerinformationsbroschüre der Stadt Naila

S t a d t p o r t r ä t Woher kommt der Name Naila? Der heutige Ort Naila wurde in früheren Schriftstücken in verschiedenster Weise geschrieben: Neulins, Newlins und Newlin (von 1343 bis 1429), Neilein (ab 1424), Neylein (ab 1429), Neyla (ab 1478), Naila (ab 1643). Wie der Name eigentlich entstanden ist, darüber streiten die Heimatforscher. Es gibt verschiedene Ansätze: Geht man von einem slawischen Ursprung der Bezeichnung Naila aus, könnte Nahly so etwas wie „steil“ bedeuten. Naila könnte aber auch „Lokal auf dem Lehm“ bedeuten, hergeleitet von den Worten Glina (Lehm) und Na (Lokal, Kneipe). Geht man von einem Ursprung der Bezeichnung aus dem Altdeutschen aus, könnte sich Naila auf eine eiförmige Anlage beziehen. Demnach hätte der Ort früher Eila oder Eilau geheißen und erst in der Mundart hätte man vorne ein N drangehängt. Schaut man sich die Bezeichnung Neulins an – die älteste Schreibweise von Naila – könnte das „Neu“ auf eine neue Siedlung hinweisen, der man später die Silbe -lins oder -lein oder -la als Verniedlichung hinzugefügt hätte. Die Silbe -la könnte aber auch auf das Wort „loh“ hindeuten (viele Orte haben diese Silbe). Loh oder Lohe bedeutet so viel wie Wald. und einen Flächenbrand entfacht, der fast die ganze Stadt verwüstet hat. Seit diesem Brand und weil in der Folgezeit des Öfteren Scheunen und andere Gebäude in Naila abgebrannt sind, werden die Nailaer von den Menschen in der näheren Umgebung auch „Naalicher Ozünder“ (Nailaer Anzünder) genannt. Die Nailaer nehmen das mit Humor. Sie haben mittlerweile sogar einen Rundwanderweg „Ozünderweg“ genannt. Und die Nailaer haben die Stadt wieder aufgebaut: Im Jahr 1871 ist die heutige Evang. Kirche eingeweiht worden. Ab den 1880er Jahren hat die industrielle Produktion von Schuhen und Textilien in Naila eingesetzt. Wichtige Betriebe sind damals die Schuhfabrik Seifert & Klöber (gegründet 1884, später Panda-Schuhfabrik, geschlossen 1991) und die Buntweberei C. Seyffert (verlegt nach Naila 1885, später Textilwerk Naila GmbH, geschlossen 2003) gewesen. Und der Bahnanschluss hat die Wirtschaft in Naila weiter nach vorne gebracht. Man kann sagen, dass Naila zum Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts das herausragende wirtschaftliche Zentrum im Frankenwald gewesen ist. Diese zentrale Funktion eines Mittelzentrums hat Naila noch heute inne. Nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich die Nailaer Wirtschaft schnell erholt. Im Jahr 1945 hat man die Maschinenfabrik LIBA gegründet, in den 1960er Jahren sind das Freibad und das Gymnasium gebaut worden, das 16. Fernmelderegiment 32 ist 1966 in die Frankenwaldkaserne (bis 1992, heute Kaufland) eingezogen. Seit 1972 gehört Naila zum Landkreis Hof. In den vergangenen Jahrzehnten verzeichnete Naila eine rege Aufbautätigkeit und hat heute eine umfangreiche Infrastruktur vorzuweisen. 2016 öffnete der Nailaer Bahnhof nach zweijährigen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen seine Pforten. Neben der Tourist Information und der Geschäftsstelle der Ferienregion Selbitztal-Döbraberg beheimatet das Objekt seither auch einen Gastronomie-Betrieb, moderne Gästezimmer, einen Multifunktionsraum sowie einen Verleih für Fahrräder und E-Bikes. Im gleichen Jahr fiel der Startschuss für den ersten Bauabschnitt im Rahmen der Sanierung und Erweiterung der Klinik Naila. Bis Ende 2018 entsteht der Neubau für sämtliche Pflegebereiche, der im Frühjahr 2019 in Betrieb genommen werden soll. Zwei wichtige Jubiläen feiert die Stadt Naila mit der Ausgabe von Gedenkmünzen. Eine Münze ist der ersten urkundlichen Erwähnung Nailas vor 675 Jahren gewidmet. Mit der zweiten Münze gedenkt die Stadt der Verleihung des Stadtrechts im Jahr 1818. Geschichte i 9

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