Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Digitalisierung in Nettetal

Umwelt- und Klimaschutz 25 Paradigmenwechsel – Qualität statt Quantität Über Jahrzehnte wurden unsere Städte nach den Bedürfnissen des Autoverkehrs geplant und optimiert. Inzwischen scheint es für viele der Normalzustand zu sein, dass die Straßen den Autos gehören – ob fahrend oder parkend. Dieses Planungsparadigma nun rückgängig zu machen ist eine große Herausforderung und bedarf viel Überzeugung. Doch der Aufwand lohnt sich. Denn Städte, in denen mehr Menschen zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren, sind nachweislich lebenswerter und gesünder. Darüber hinaus profitieren auch Einzelhandel und Gastronomie von einer höheren Aufenthaltsqualität. Vorrangrouten – Straßenraum neu verteilen Mit dem Mobilitätskonzept will die Stadt Nettetal den Straßenraum neu und gerechter verteilen. Der Schlüssel dazu sind sogenannte Vorrangrouten. Anstatt Auto-, Rad- und Fußverkehr auf allen Straßen (gleichberechtigt) zu mischen, werden Achsen festgelegt, die für eine der Verkehrsarten besonders attraktiv und sicher gestaltet werden. Andere Verkehrsarten sind dort in Zukunft weiterhin zugelassen, sie sollen jedoch ihre Geschwindigkeit und ihr Verhalten an die dort bevorrechtigten Verkehrsteilnehmenden anpassen. Fuß- und Radverkehr im Fokus Dort wo nicht genug Raum für alle ist, soll durch ein geringeres Tempo (Tempo 30) ein gutes Miteinander für Auto-, Rad- und Fußverkehr sichergestellt werden. Ausreichend Möglichkeiten zum sicheren Überqueren der Straßen erhöhen den Komfort für Zufußgehende. Radfahrende dürfen sich an vielen Stellen über neue Fahrradstraßen freuen, die wichtige Verbindungen attraktiv und sicher erschließen. Kein Grund zur Sorge: die Fahrradstraßen dürfen auch weiterhin mit dem Auto befahren werden, sie sind aber nur Gäste. Vernetzung mit Bahn und Bus Um den Umstieg vom Fahrrad in die Bahn angenehmer zu gestalten, werden im Konzept auch mehr qualitätsvolle und sichere Radabstellanlagen an frequentierten Punkten empfohlen. In Kooperation mit der Verkehrsgesellschaft Kreis Viersen (VKV) soll außerdem das Angebot für den Öffentlichen Personennahverkehr verbessert werden. In Ortsteilen, die bislang nicht oder schlecht angebunden sind, soll ein erweitertes Mobilitätsangebot geschaffen werden um Lücken im Netz zu schließen und den Takt des ÖPNV zu verdichten. Auch das bestehende Angebot des Anrufsammeltaxis (AST) soll in diesem Zusammenhang überprüft werden. Weiterhin wird das Thema Elektromobilität im Nettetal der Zukunft eine größere Rolle spielen. Deshalb gibt es imMobilitätskonzept eine Empfehlung für weitere Standorte von Ladesäulen. Wie geht es weiter? Das Mobilitätskonzept für Nettetal soll Ende des Jahres von der Politik beschlossen werden. Auftraggebende und Stadt befinden sich derzeit in der Abstimmung zu den einzelnen geplanten Maßnahmen. Der Katalog umfasst eine Vielzahl von Maßnahmen, die in einem Gesamtzusammenhang stehen und in den nächsten 15 Jahren umgesetzt werden sollen. In mehreren Bürgerwerkstätten und über Online-Plattformen wurde die Meinung der Bürgerinnen und Bürger zu den einzelnen Vorhaben eingeholt. Ausführliche Informationen zum Prozess und zu den vorläufig geplanten Maßnahmen finden Sie auf der Projekthomepage moko-nettetal.planerbuero.de

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