Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Digitalisierung in Nettetal

24 Energie- und Klimaschutz Integriertes Mobilitätskonzept Die Mobilitätswende ist nicht nur in Großstädten mit hohem Verkehrsaufkommen zu bewältigen, sondern auch in länd- licheren Regionen, wie beispielsweise Nettetal. Für die Stadt Nettetal bedeutet dies, den Bürgerinnen und Bürgern eine zukunftsfähige, bedarfsgerechte und bezahlbare Infrastruktur- entwicklung sowie Mobilitätsversorgung zu gewährleisten. In Zeiten der Klimakrise und anderer weltweiter Krisen bedeutet „zukunftsfähig“ insbesondere auch alternative und umwelt- bewusste Mobilitätslösungen zu schaffen. Ist es nicht auch in ländlich geprägten Gegenden möglich, seine täglichen Wege ohne den eigenen Pkw zurückzulegen? Benötigt man im ländlichen Raum zwingend einen Zweit- oder Drittwagen? Was ist notwendig, damit für alltägliche Wege das Rad, die eigenen Füße, der ÖPNV oder andere, umweltfreundliche Verkehrsmittel genutzt werden? Der ursprüngliche Verkehrsentwicklungsplan der Stadt Nettetal stammt aus dem Jahr 1995 und legt den Schwerpunkt auf den motorisierten Individualverkehr (MIV). Dieser soll auch in den Folgejahren nicht unbeachtet bleiben. Jedoch lassen sich auch große Potenziale beim Rad- und Fußverkehr (Nahmobilität) erkennen, welche genutzt werden sollen. Entsprechend wurden die Rahmenbedingungen der zukünftigen Verkehrsentwicklung in Nettetal in Form eines Integrierten Mobilitätskonzepts erarbeitet und festgelegt. Dieses inte- grierte Mobilitätskonzept wurde Ende 2022 durch den Rat der Stadt Nettetal beschlossen und befindet sich seitdem in der Umsetzung. Darüber hinaus stellt das Integrierte Mobilitätskonzept eine ganzheitliche Strategie dar, die alle Verkehrsmittel sowie die kommunalen mobilitätsrelevanten Aktivitäten einbezieht, wobei die Vernetzung und der Ausbau des öffent- lichen Personenverkehrs (ÖPNV), der Elektromobilität und die Barrierefreiheit wesentliche Ansatzpunkte sind. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Erreichbarkeit einzelner Stadtteile und potenzieller Wohngebiete sowie Anpassungen der Parkmöglichkeiten in der Stadt Nettetal. Das Mobilitätskonzept beschreibt 268 Maßnahmen, die zu einem gemeinsam erarbeiteten Optimal-/Zielzustand führen sollen. Die Bevölkerung, relevante Stakeholder sowie die Politik wurden über ein mehrstufiges Beteiligungsverfahren in den Prozess eingebunden. So konnten im Projekt Maßnahmen entwickelt werden, die das Problemempfinden der Personen vor Ort aufgreifen. Zur Erreichung der Klimaziele und einer nachhaltigen Mobilität in Nettetal ist eine Reduzierung des Kfz-Fahrtenaufkommens unabdingbar. Es gilt also, den Modal Split so zu verändern, dass für einige Wege, die heute mit dem Pkw zurückgelegt werden, zukünftig die eigenen Füße, das Rad oder alternative Mobilitätslösungen genutzt werden können. Wichtig hierbei ist, dass es nicht darum geht, das eigene Auto grundsätzlich abzuschaffen. Gerade im teilweise ländlich geprägten Nettetal wird das eigene Kfz auch zukünftig eine wichtige Rolle spielen. Integriertes Mobilitätskonzept Stadt Nettetal; Quelle: eigene Darstellung

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