Wegweiser für Senioren im Landkreis Neu-Ulm

Wegweiser für Senioren I 57 Pflege Als potenzielle Pflegebedürftige oder Angehörige betrifft das Thema Pflege jeden von uns. Dabei gilt es, sich in erster Linie über die Gesetzesänderungen, die verschiedenen Pflegearten und über die Leistungen der Pflegeversicherung zu informieren. Die Pflegeversicherung Lange war die Pflegeversicherung auf die körperliche Pflege ausgerichtet. Dies hatte zur Folge, dass Demenzerkrankungen und psychische Beschwerden bei der Feststellung der Pflegebedürftigkeit nicht oder nur kaum berücksichtigt wurden. Die Pflegereform im Jahr 2017 hat nicht nur die Leistungen für Pflegebedürftige und deren Angehörige erweitert, sie führte zugleich einen neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff ein. So konnten nun die Bedürfnisse von Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz in die Pflegeleistungen mit einbezogen werden, so dass mehr Menschen Anspruch auf Pflegeleistung haben. Bei der Feststellung der Pflegebedürftigkeit werden inzwischen körperliche sowie geistige und psychische Faktoren berücksichtigt. Demenzkranke und körperlich Pflegebedürftige, die ähnlich selbstständig eingeschätzt werden, erhalten nun den gleichen Pflegegrad und haben Anspruch auf die gleichen Leistungen der Pflegekasse. Ob jemand pflegebedürftig ist, bestimmt der Grad der Selbstständigkeit. Die Schwere der Beeinträchtigungen in der Selbstständigkeit oder den Fähigkeiten der pflegebedürftigen Person gliedert sich in fünf Pflegegrade. Um Leistungen aus der Pflegeversicherung zu erhalten, muss die Einstufung in einen Pflegegrad bei der zuständigen Pflegekasse beantragt werden. Dieser Antrag ist formlos möglich. Zu beachten ist, dass Leistungen aus der Pflegeversicherung nicht rückwirkend erbracht werden. Der Leistungsanspruch beginnt frühestens ab dem Monat der Antragstellung. Anstelle eines schriftlichen Antrags kann ein Pflegestützpunkt aufgesucht oder ein Hausbesuch eingefordert werden. In diesen Fällen kümmert sich der Pflegeberater um die weitere Antragstellung. Pflegearten Nicht nur Unfälle und Krankheiten, sondern auch altersbedingte körperliche und psychische Beeinträchtigungen können zu erheblichen Problemen bei der Alltagsbewältigung führen. Ganz im Interesse der Betroffenen gibt es verschiedene Pflegearten, die zuhause oder in einer professionellen Einrichtung genutzt werden können. © comstock · thinkstock.com

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