Neuötting - Leben, Wohnen, Arbeiten

5 Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft Eine kurze Stadtgeschichte Die Anfänge der Besiedelung reichen weit zurück: Archäologi- sche Funde aus vor- und frühgeschichtlicher Zeit belegen die lange Siedlungsgeschichte dieses Ortes. Die erste Erwähnung von Neuötting findet sich in einer Urkunde aus dem Jahr 1231. Dort wird Neuötting als Markt „forum novum odingen“ bezeich- net. Dies weist bereits auf eine bestehende Marktsiedlung hin, deren Entstehung wohl bald nach 1200 durch dieWittelsbacher Herzöge erfolgt sein dürfte. Die Siedlung entwickelte sich in den folgenden Jahren zu einer blühenden Gemeinde mit Zoll- station, Marktwesen und Münze. Im Jahr 1296 wird Neuötting erstmals als Stadt bezeichnet. 1316 wird das Stadtrecht zum ersten Mal erwähnt, die älteste erhaltene Niederschrift datiert aus dem Jahr 1321. Das Neuöttinger Stadtrecht umfasste insge- samt 114 Artikel und diente als Vorlage für eine Reihe anderer Stadtrechte, wie z. B. das Stadtrecht von Schärding. Dass Neuötting sich zur Stadt entwickelte, hat es seiner Lage am Schnittpunkt zweier bedeutender Handelswege zu verdan- ken, dem Inn einerseits und der Straße zwischen Regensburg und Salzburg andererseits. Zudem lag die Stadt auf der nach drei Seiten steil abfallenden Bergterrasse gut geschützt und ließ sich leicht verteidigen. Die Wittelsbacher verfolgten mit der Gründung Neuöttings ein klares strategisches Ziel: sie rich- tete sich gegen die Salzburger Städte Mühldorf und Tittmoning im Kampf um die Kontrolle der Handelswege. Die wichtigste Einnahmequelle war der Getreide- und der Salzhandel. Das Salz kam auf demWasserweg über Salzach und lnn nach Neuötting und wurde von hier auf dem Landweg weiter transportiert. Als 1649 die Salzniederlage endgültig aufgehoben wurde, war dies für Neuötting wirtschaftlich ein herber Verlust. Der 1347 genehmigte Wochenmarkt hat sich bis heute erhal- ten, ebenso wie die Frühjahrs- und Herbstmärkte. Eine lange Tradition hat auch die Neuöttinger Dult im August. Dagegen sind der große Antiquitäten- und Trödelmarkt im August, der Die Stadt Neuötting Herbstbummel im September oder der Martinimarkt im November erst in neuester Zeit entstanden. Durch das Burghauser und das Landshuter Tor betritt man den Neuöttinger Stadtplatz, ein geschlossenes Ensemble, das bis heute seinen Inn-Salzach-Stil erhalten hat. In den weiten und lang gezogenen Platz münden schmale, dicht bebaute Gassen, über die sich Schwibbögen als Stützen spannen. Eingerahmt wird der Stadtplatz von Bürgerhäusern mit ihren barocken und klassizistischen Fronten. Die Innenhöfe und Arkaden verschaff- ten den Häusern damals Licht und Luft und der Stadt heute ein südliches Flair. Die Pfarrkirche St. Nikolaus überragt und prägt das Stadtbild. Am westlichen Rand der Hochterrasse kann man den 78 Meter hohen Kirchturm bereits aus der Ferne erkennen. In ihrer Pracht ist die Kirche das monumentale Zeugnis für den Wohl- stand der mittelalterlichen Stadt. Die überwölbte, dreischiffige spätgotische Hallenkirche wurde 1410 begonnen. Neben den historischen Stadtteilen, dem Stadtkern um die Ludwigstraße mit ihren Seitengassen, der Sebastians- und der St.-Annavorstadt sind ab der Mitte des letzten Jahrhunderts am Bürgerwald sowie amMichaelifeld und zwischen Altstadt und Inn neue Wohngebiete gewachsen. Bahnhofstr. 19 1/4 84524 Neuötting Tel. 08671/2542 Fax 72819 www.buchnermaler.de

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