Der Landkreis Neustadt an der Waldnaab und seine Gemeinden

5 Der Landkreis Neustadt an der Waldnaab liegt nordöstlich im Regierungsbezirk Oberpfalz. Er hat Anteil am Oberpfälzer Wald und am Oberpfälzer Hügelland. Im Osten schließt sich durch eine 38 km lange gemeinsame Grenze die Tschechische Repub- lik an. Das westliche Teil des Landkreises berührt den Regierungsbezirk Oberfranken und den Truppen- übungsplatz Grafenwöhr. In der Mitte befindet sich die kreisfreie Stadt Weiden in der Oberpfalz. Der Landkreis hat eine Fläche von 1430 Quadrat­ kilometern und knapp 95.000 Einwohner. Der gesamte östliche Teil des heutigen Kreisgebietes und die Gegend nordwestlich von Weiden war baye­ risches Kolonisationsgebiet. Es sollte die Grenzen des bayerischen Nordgaus nach Osten hin sichern. Die ersten Siedlungen entstanden in der Zeit um das 11. Jahrhundert daher an strategisch wichtigen Posi- tionen. Die heutigen Zentren, wie Neustadt an der Waldnaab oder Weiden, entstanden erst wesentlich später. Eine bedeutsame Zeitepoche war die über 250-jäh- rige Herrschaft der Lobkowitzer, einer böhmischen Adelsfamilie. In diese Zeit fiel auch die Errichtung des Neuen Schlosses in Neustadt an der Waldnaab im Jahre 1698 durch Fürst Ferdinand August Leopold von Lobkowitz, welches heute einen Teil der Land- kreisverwaltung beherbergt. 1803, nach der Zeit der Napoleonischen Kriege, wurde die Neustrukturie- rung der Landgerichte die Grundlage für die drei Alt- landkreise Eschenbach, Neustadt und Vohenstrauß. In seiner heutigen Ausdehnung entstand der Landkreis Neustadt an der Waldnaab im Zuge der Gebietsreform 1972 imWesentlichen aus den Alt- landkreisen Eschenbach, Neustadt an der Waldnaab und Vohenstrauß. Nach Ringen um Name und Sitz des neuen Landkreises entschied die Bayerische Staatsregierung am 13.02.1973, dass Name sowie Sitz des neuen Großlandkreises Neustadt an der Wald- naab ist. Nach der Grenzöffnung zum ehemaligen „Ostblock“ im Jahre 1989 rückte der Landkreis NEW vom frühe- ren „Zonenrandgebiet“ in die Mitte Europas. Das Landkreiswappen wurde durch Entschluss des Bayerischen Staatsministeriums des Innern vom 22.12.1954 auf Antrag verliehen und auch nach der letzten Gebietsreform 1972 beibehalten, da sich das Kreisgebiet durch den (ober)pfälzischen Löwen, der auch in den Wappen der Altlandkreise Eschenbach und Vohenstrauß enthalten war, sowie den Leuch- tenberger Balken aus dem Vohenstraußer Kreis­ wappen mit repräsentiert fühlen sollte. Der Landkreis Geografie, Einwohner und Historisches

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