Gemeinde Niederau Informationsbroschüre

Der Gellertberg ist Teil des Höhenzuges, der durch das Herausheben der Lausitzer Platte entstand. Seine Höhe ist mit 177,8 m über NN angegeben. An seinen Hängen wächst der Wein unserer Weinbaugemeinschaft „Otto Pfützner“ Niederau e. V. (ca. 3 ha). Von hier oben bietet sich dem Betrach- ter ein herrlicher Ausblick nach Süden und Westen, über die flachen Niederun- gen der Nassau, zur Bosel, dem Spaar­ gebirge, dem Dom und der Albrechtsburg Meißen.Schon A. Klengel schwärmt in der „Meißner Heimat“ Nr. 4 vom April 1921: „Den Gipfel des eine herrliche Aussicht auf die Elbaue bietenden Hügels krönt ein kleines Jagdhaus, daneben steht die künst- liche Ruine eines Turmes, sie hat anschei- nend Wirtschaftszwecken gedient; denn sie enthält einen Herd und andere darauf hindeutende Einrichtungen“. Die Ruine wurde für Rittergutsfeste genutzt und 1824 als solche erbaut. Der frühere Name des Gellertberges „Gipshübel“ wird vermutlich von dem um 1800 in Weinböhla abgebauten Plänerkalk abgeleitet. Um 1802 lies Johann Ludwig Boniot einen Kalkofen und ein Wohnhaus für den Kalkbrenner im Preßgrund am Fuße des Gellertberges an der Einmündung Mönchsallee /Groß- dobritzer Straße errichten. Im Jahre 1954 wurde von der Gemeinde der Beschluss gefasst, den Gipshübel mit ehemaligem Jagdhaus zu einer Kulturstätte auszubauen und in Gellertberg umzubenennen. Von 132 Personen wurden 1.200 freiwillige Arbeitsstunden geleistet. Bis 1955 wurde eine Freilichtbühne mit 500 Sitzplätzen geschaffen. Da die kulturellen Veranstaltungen vor allem zu Pfingsten und zum 1. Mai auf dieser Freilichtbühne auch über Grenzen unseres Ortsbereiches hinaus Anklang fanden, wurden die Sitzplätze in den Jahren 1958 / 59 auf 1.000 erweitert. In den sechziger bis achtziger Jahren fand hier im Sommer auch Freilichtkino statt, das auch gut besucht wurde. Alljährlich findet seit 1955 auf dem Gellertberg das traditionelle Pfingstsingen statt, das 67. im Jahre 2019. Der Pfingstsonntagmorgen ist für hunderte „Volksmusikliebende“ aus der nähe- ren Umgebung Anziehungspunkt. Die Chorgemeinschaften Coswig – Weinböhla und andere Gastchöre bringen den zahl- reichen Zuhörern einen Reigen bekannter, aber auch vieler neuer Volkslieder zu Gehör. Für die Erhaltung und Pflege dieser Anlage ist die Gemeinde Niederau verant- wortlich. In den letzten Jahren entschied sich der Niederauer Gemeinderat für eine Auf­ wertung dieser einzigartigen Freilicht- bühne. Es wurde die Zuwegung verbes- sert, Wegbeleuchtung macht den Nach- hauseweg sicherer und seit 2013 befindet sich eine Toilettenanlage auf dem Areal. Es wurde die „Ruine“ gastronomisch erschlossen und seit dem Jahr 2012 wurde mit dem „Sommerkino“ und weiterer hochkarätiger Kulturveranstaltungen der Gellertberg mit großem Erfolg wieder­ belebt. Gellertberg 34 GELLERTBERG Tourismus und Erholung

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