Planen, Bauen und Wohnen in Oberhausen

46 Zukunftsfähig bauen Zukunftsfähig bauen Wer sich heute fürs Bauen ent- scheidet , steht vor vielfältigen Herausforderungen. Energieein- sparungsgesetz (EnEG), Energieein- sparverordnung (EnEV) und Erneu- erbare-Energien-Wärmegeset z (EEWärmeG) – es gilt bei der Pla- nung der eigenen vier Wände viel zu beachten. Es kann vor allem aber sinnvoll sein, nach einem höheren Standard zu bauen als gesetzlich vorgeschrieben. Das schützt nicht nur das Klima, sondern spart auch Kosten. Im Rahmen einer persönlichen Ener- gieberatung können Sie sich über alle Details und Fragen eines energiespa- renden Neubaus informieren. Verein- baren Sie hierzu einfach telefonisch einen Termin bei der Verbraucherzen- trale unter Tel. 0208 91108630 oder per E-Mail an oberhausen.energie@ verbraucherzentrale.nrw. Weitere Informationen finden Sie auch auf der Homepage verbraucherzentrale- energieberatung.de. Bevor Sie eine persönliche Ener- gieberatung in Anspruch nehmen, können Sie sich nachfolgend über einige wichtige Begriffe und Eigen- schaften energiesparenden Bauens informieren. Grundlagen für nachhaltiges Bauen Gebäude verursachen rund 30 Pro - zent der bundesweiten CO 2 -Emis- sionen. Unter anderem um diese Emissionen zu senken, gibt es die 2016 novellierte Energieeinspar- verordnung (EnEV 2016) . Die Ver- ordnung schreibt einen maximal zulässigen Primärenergiebedar f für Gebäude vor. Primärenergie- bedarf bezeichnet die Summe an Energie, die aufzubringen ist, um den Energiebedarf beim Endver- braucher (Endenergiebedar f ) zu decken. Dabei werden Prozesse wie die Gewinnung, Umwandlung oder Transport der Energieträger (z. B. Kohle, Gas etc.) einbezogen. Der Primärenergiebedarf wird anhand von in der Energieeinsparverord- nung bzw. DIN-Einzelnormen fest- gelegten Primärenergiefaktoren aus dem Endenergiebedarf berechnet. Diese Faktoren weisen nicht erneu- erbaren Energieträgern ein höheres Gewicht zu, sodass sich ein höherer Anteil erneuerbarer Energie am Pri- märenergiemix in der Energiebilanz positiv auswirkt. Ein Großteil der klimaschädlichen CO 2 -Emissionen des Gebäude- bestands entfällt auf die Heizung sowie die Erwärmung von Wasser. Dort bestehen auch die größten Einsparpotenziale. Ein sehr wichti- ger Faktor ist die Größe der Wohn- fläche – je kleiner sie ausfällt, desto weniger Energie wird verbraucht und desto mehr Geld kann gespart werden. Weiterhin sollten Wärme- verluste durch die richtige Planung ausgeschlossen werden. Wärmeverluste entstehen durch Transmission , bei der wärmelei- tende Bauteile der Gebäudehülle Wärme nach außen leiten, oder durch Lüftungsverluste. Transmis- sionsverluste lassen sich durch Wärmedämmung reduzieren, Lüf- tungsverluste durch eine besonders dichte Gebäudehülle. Lecks in der Gebäudehülle können neben Wär- meverlusten unter Umständen auch zu Schäden in der Dämmschicht führen, wenn durch die austretende feuchte Innenraumluf t Schimmel entsteht. Exkurs energiesparende Gebäudetypen Niedrigenergiehaus Der Begriff ist nicht geschützt und kann deshalb irreführend verwendet werden. Darüber hinaus muss seit Einführung der EnEV jeder Neubau einen Stan- dard aufweisen, der dem eines Niedrigenergiehauses etwa ent- spricht. Passivhaus Etwa 80 Prozent weniger Heiz- bedarf als im konventionellen Neubau – dieser Gebäudetyp er ziel t große Einsparungen durch eine luftdichte Gebäude- hülle und sehr gute Dämmung. Ausschlaggebend ist allerdings eine Lüf tungsanlage mit Luf t- heizung und Wärmerückgewin- nung. Der Primärenergiebedarf darf 120 kWh/m 2 a nicht über- schreiten. Passivhäuser können zertifiziert werden. Plusenergiehaus Ein Gebäude, das mehr Energie erzeugt als es verbraucht, wird als Plusenergiehaus bezeichnet. Gebäude, die bei einem Ver- brauch von maximal 30 kWh/ m 2 a mindestens 120 kWh/m 2 a erzeugen, können als Passivhaus Premium zertifiziert werden. Für die Planung energieeffizienter Gebäude wird das Passivhaus- Projektierungspaket (PHPP) des Passivhaus Instituts empfohlen. Mehr Infos finden Sie im Internet unter passiv.de

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