Planen, Bauen und Wohnen in Oberhausen

6 Inklusion und Stadtplanung Inklusion und Stadtplanung in Oberhausen Im Mai 2011 hat der Rat der Stadt die Entwicklung und Umsetzung eines kommunalen Inklusionsplans beschlossen. Der Rat hat dabei unter anderem folgende Feststel- lungen getroffen: „Menschen mit Behinderung haben einen Anspruch auf volle Teilhabe in der Gesellschaft. Seit Jahrzehnten setzen sich Betrof- fene, Verbände und Eltern von Kindern mit Behinderung nach- drücklich dafür ein, dass deren Zugehörigkeit zur Gesellschaf t anerkannt wird. Seit 2009 ist die UN-Konvention über die Rechte für Menschen mit Behinderung auch für Deutschland verbindlich.“ Inklusion ist eine Querschnittsauf- gabe für alle gesellschaf tlichen Bereiche, durch die die Ausgren- zung von Menschen mit Behin- derung aus der Gesellschaf t von Beginn an verhindert werden soll. Sie unterscheidet sich damit von der Integration, die sich auf die Eingliederung von ausgegrenzten Menschen konzentriert. Inklusion ist weitergehend. In inklusiven Lebensbereichen wird Menschen mit Behinderung keine Anpassung abverlangt, sondern die Lebens­ bereiche passen sich den Men- schen an. Dabei bezieht sich der Begriff der Inklusion nicht nur auf Menschen mit einer Behinderung. Vielmehr geht es darum, dass die Teilhabe aller Menschen in allen Lebens- bereichen möglich ist. Denn Trep- penstufen beispielsweise behin- dern nicht nur den Rollstuhlfahrer, sondern auch die Mutter mit dem Kinderwagen. Durch dieses Beispiel wird deutlich: Jeder Mensch begegnet in seinem Alltag immer wieder Hindernissen und Barrieren: —— Ein älterer Herr mit Sehbeein- trächtigung kann einen Fahrkar- tenautomaten nicht bedienen. —— Ein Sportler kann aufgrund einer Beinverletzung gerade nicht die Treppe benutzen. —— Eine junge Frau, die erst seit Kurzem in Deutschland lebt, versteht die Hinweisschilder nicht. —— Eine ältere Dame kann auf- grund ihres Rheumas den Geld- automaten nicht bedienen. —— Ein Jugendlicher mit Hörbehin- derung versteht im Kino mit sei- nen Freunden den Film nicht. Gemeinsam ist allen Menschen, dass sie ein selbstständiges Leben führen möchten. Damit dies mög- lich ist, ist es notwendig, eine bar- rierefreie, zumindest eine barriere- arme Umwelt zu erschaffen. Dabei bezieht sich Barrierefreiheit nicht nur auf Bauten, sondern auch auf Informationen, Infrastruktur und Kommunikation. Im Bau- und Planungsbereich erge- ben sich dadurch neue Herausfor- © Kommission Oberhausen Barrierefrei

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