13 EIN BLICK IN DIE STADTGESCHICHTE Die Stadt wurde befestigt und Klöster siedelten sich an. Im kleinstaatlichen Gefüge Südwestdeutschlands gehörte Oberndorf a. N. von 1381 bis 1806 zu Vorderösterreich. Die Stadt wurde aber immer wieder an wechselnde Herrschaften verpfändet. Kriegs- und Notzeiten sowie Stadtbrände, vor allem im 17. und 18. Jahrhundert, hemmten die Stadtentwicklung ebenso wie die naturräumlichen Gegebenheiten, nämlich die Lage zwischen Neckartal und Schwarzwald-Vorebene. Im Zuge der napoleonischen Neuordnung Europas kam Oberndorf a. N. 1806 zum neu geschaffenen Königreich Württemberg. Sein Regent ließ ab 1811 im aufgehobenen Augustinerkloster eine Gewehrfabrik einrichten, aus der 1872/74 das Unternehmen der Gebrüder Mauser hervorging. Vor allem während des Kaiserreichs und der NS-Diktatur dominierte die Rüstungsindustrie die Stadt. Nach 1945 haben sich Stadt und Wirtschaft erfolgreich um eine Diversifizierung der Industrie bemüht. Oberndorfs Stadtteile Oberndorfs Stadtteile haben bis heute eine eigenständige Prägung und Mentalität bewahrt. Sehenswerte Dorf- kirchen, teils noch aus dem Mittelalter stammend, haben alle Stadtteile aufzuweisen. Die alten Dorfstrukturen sind noch gut erkennbar. Die Landwirtschaft ist mittlerweile auf wenige moderne Aussiedlerhöfe reduziert, und in den Randbereichen haben sich Industriebetriebe angesiedelt. Bis zur politischen Neuordnung Südwestdeutschlands in der Napoleonischen Zeit gehörten die sechs Dörfer zu drei verschiedenen Herrschaften: Altoberndorf, Beffendorf und Bochingen waren spätestens seit dem 12. Jahrhundert Teil der Herrschaft Oberndorf a. N. im Besitz der Herzöge von Zähringen bzw. von Teck; mit der Stadt Oberndorf a. N. kamen sie 1381 zu Vorderösterreich. Aistaig und Boll waren seit dem Spätmittelalter bzw. der Reformationszeit im Besitz des Herzogtums Württemberg; seitdem sind diese beiden Orte evangelisch geprägt. Hochmössingen hingegen blieb wie die Herrschaft Oberndorf a. N. katholisch; es kam Anfang des 16. Jahrhunderts zur Freien Reichsstadt Rottweil. Ab 1806 gehören alle sechs Dörfer zum neu gegründeten Königreich Württemberg. Im Zuge der kommunalen Neuordnung im Land Baden-Württemberg wurden die sechs Dörfer oder Gemeinden 1975 nach Oberndorf a. N. ein- gemeindet, und in der neuen Stadt verdoppelte sich die Zahl der Bevölkerung. Talstadt Stadtansicht
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