61 Fachwerk Das gesamte Gassensystem des spätmittelalterlichen Altstadtensembles Ochsenfurts wird geprägt von zahlreichen Fachwerk- und Steinbauten aus den letzten vier Jahrhunderten. Die Fachwerkhäuser, deren Bau zur Zeit der Renaissance aufblühte, sind in ihrer Fachwerkarchitektur in Deutschland einzigartig. Die besonderen Merkmale des fränkischen Fachwerks sind typischerweise das Netzfachwerk, gerade und geschwungene Andreaskreuze, lange Fuß- und Kopfstreben, Sonnenräder, Rauten, Feuerböcke sowie Schnitzereien und farbige Fassungen an den Querriegeln. Hervorzuheben ist das liebevoll restaurierte Fachwerkensemble aus dem 15. bis 17. Jahrhundert in der Hauptstraße. Die vorwiegend dreigeschossigen, giebelständigen Häuser wurden im 18. Jahrhundert teilweise verputzt und barockisiert. Ein besonderes Beispiel für die gelungeneWiederherstellung bewahrenswerten Fachwerks ist die Ratsapotheke in der Hauptstraße, die bis 2017 aufwendig restauriert wurde. Hier vereinigen sich Stilelemente aus Gotik, Renaissance und Barock. Daneben wurden auf den Querbalken zwei Sinnsprüche des lutherischen Theologen Friedrich Petri wiedergefunden und restauriert. Das umfangreiche Engagement hat sich gelohnt. Seit 2020 gehört die Stadt der„Arbeitsgemeinschaft Deutscher Fachwerkstädte“ an. Sie verbindet seit über 40 Jahren mehr als 150 Städte und Gemeinden mit bedeutendem Fachwerkbestand in ganz Deutschland. Die Fachwerkstädte fördern im gegenseitigen Erfahrungsaustausch und im gemeinsamen Handeln die Erhaltung ihrer historischen städtebaulichen Fachwerkstrukturen. Die zugehörige Arbeitsgruppe „Deutsche Fachwerkstraße“ hat 2021 die Regionalstrecke „Franken - Genuss mit Wein und Bier“ ins Leben gerufen. Dieser Strecke gehören neben Ochsenfurt bislang 15 weitere Städte an. © AHADesign Anke Hartenstein © AHADesign Anke Hartenstein © AHADesign Anke Hartenstein © Steffen Hennermann
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