26 Lüftungsanlagen Neben der Lüftung zum Feuchteschutz ist es auch aus gesundheitlichen Gründen wichtig, für einen ausreichenden Luftwechsel zu sorgen. Nur so können Gerüche und das Kohlendioxid aus der Atemluft der Bewohner, aber auch Emissionen aus Möbeln, Teppichen und Haushalts- chemikalien, abgeführt werden. Der große Vorteil mechanischer Lüftungsanlagen besteht in der kontrollierten Lüftung. Sie gewährleisten einen nutzerunabhängigen, kontinuierlichen Luftaustausch und damit eine gute, gesunde Raumluftqualität. Sie steigern den Wohnkomfort, verringern die Lüftungswärmeverluste, reduzieren das Risiko von Bauschäden und können dazu beitragen, den Lärmschutz zu verbessern. Es stehen raumweise, dezentrale und zentrale Systeme mit und ohne Wärmerückgewinnung zur Auswahl. Welche Varianten gibt es? Die günstigste Alternative zum manuellen Lüften ist eine Abluftanlage. Hierbei werden in Küchen und Bädern Ventilatoren eingesetzt, die die Raumluft nach draußen absaugen. Bedarfsgeführte Abluftanlagen gehen, je nach Modell, ab einer bestimmten CO2-Konzentration oder Luftfeuchtigkeit automatisch in Betrieb. Eine weitere Alternative ist die Pendellüftung (dezentrale alternierende Lüftungsgeräte), wofür Lüfter in die Außenwand jedes Raumes installiert werden, die wechselseitig Frischluft einsaugen und Raumlauft absaugen. Die zentrale Zu- und Abluftanlage dagegen wird meistens im Keller oder auf dem Dachboden installiert. Sie saugt über ein Leitungssystem verbrauchte Raumluft aus Küche, Bad und WC ab und leitet lautlos Frischluft in die Wohnräume. Alle drei Lüftungsanlagen müssen in regelmäßigen Abstanden gewartet werden. Vorteile von Lüftungsanlagen auf einen Blick: merkliche Steigerung des Wohnkomforts Minimierung der Gefahr von Schimmel Pendellüftungen und zentrale Lüftungsanlagen • reduzieren die Energiekosten • schützen vor Pollen und Feinstaub • schonen die Umwelt durch höhere Energieeffizienz In der Bundesförderung für effiziente Gebäude wird der Einbau von Lüftungsanlagen mit 15 bis 20 Prozent der Kosten bezuschusst (Stand 2023). Die Wartungskosten können Eigentümer steuerlich absetzen. Zudem sparen Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung Energie- kosten. Noch mehr sparen durch Heizungsoptimierung Noch mehr Energie kann gespart werden, wenn Sie die Einstellung Ihrer Heizung (Heizkurve, Heizzeiten etc.) und Ihrer Heizkörper optimieren (lassen). Mit Hilfe des hydraulischen Abgleichs wird die Anlage so voreingestellt, dass jeder Heizkörper genau die Menge an Wasser erhält, die er braucht, um den Raum auf die gewünschte Temperatur zu bringen. Dieser ist im Zuge der Heizungserneuerung erforderlich, kann aber auch vorgezogen werden, falls Sie vorhaben, Ihre Heizung noch einige Jahre weiterzubetreiben. Er wird von einem Fachhandwerker umgesetzt und bewirkt eine gleichmäßige Verteilung des Heizungswassers und somit der Wärme im Gebäude, wodurch in der Regel im Anschluss auch die Vorlauftemperatur der Heizung verringert werden kann. Notwendig sind dazu Thermostatventile mit Massenstrombegrenzung. Hierdurch lassen sich durchschnittlich etwa 10 bis 15 Prozent Heizenergie einsparen, vor allem, wenn Sie im gleichen Zug die Heizungspumpe austauschen lassen. Alte Heizungspumpen können versteckte Stromfresser sein, da diese oft nicht geregelt sind und sich nicht an den tatsächlichen Heizbedarf anpassen. Sie arbeiten stets mit voller Leistung und können somit mehr Stromkosten als der Kühlschrank verursachen. Moderne drehzahlgeregelte Hocheffizienzpumpen verbrauchen nur ca. ein Sechstel der Energie und amortisieren sich schon nach zwei bis drei Jahren. Bedarfsgeführte Lüftung Pendellüftung Zentrale Lüftung © Zukunft Altbau (3) Richtiges Heizen und Lüften
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