Ratgeber für den Trauerfall Stadt Oldenburg

53°8’N 8°13’O Zur Geschichte Aus den ersten Hospizen, die bereits im Mittelalter insbe- sondere schwerkranke Menschen aufnahmen, entstanden zunächst eine Reihe von Hospitälern. Die sogenannte „Hospizbewegung“ begann in den 1970er Jahren in den USA und Großbritannien und zeigte schon damals einen Wandel im Umgang mit sterbenden Menschen. Circely Saunders, eine englische Sozialarbeiterin, Ärztin und Kran- kenschwester gründete 1967 das erste „Hospiz“ als ein Haus für sterbende Menschen. Die Hospizbewegung Bis heute hat sich die Hospizbewegung zu einem umfas- senden Konzept entwickelt. Abgesehen von individuellen Ausprägungen, die von Gruppe zu Gruppe beziehungs- weise von Einrichtung zu Einrichtung verschieden sind, gibt es Kennzeichen, die allen Hospizen gemein sind: 1. Hospizangebote folgen keinen speziellen Therapiekon- zepten und orientieren sich nicht an Krankheitsvorstel- lungen. Hier steht der sterbende Mensch und seine Angehörigen im Mittelpunkt. 2. Das Personal besteht neben medizinischen Fachkräften aus Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern und Seel- sorgerinnen und Seelsorgern. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstehen das Sterben weniger als Krankheit, sondern als eine Lebensphase, die oft mit Krankheit verbunden ist. Gemeinsam bewerkstelligt das Team die vielfältigen Lebensbedürfnisse und unterstützt die Angehörigen. 3. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die einen großen Stellenwert im Hospizbereich einnehmen, inte- grieren die Sterbebegleitung in den Alltag und ermögli- chen den Schwerkranken sowie deren Angehörigen eine Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. 4. Insbesondere im Bereich Schmerztherapie hat die Hos- pizbewegung Bemerkenswertes geleistet. In etwa 95 Pro- zent aller Fälle wird diese Methode angewandt, um die Schwerkranken zu behandeln. 5. Eine kontinuierliche Erreichbarkeit von Hospizdiensten gewährleistet, dass die schwerkranken Menschen sich auch zu besonders kritischen Zeiten nicht allein gelas- sen fühlen. Kontinuität im Hospizdienst bedeutet auch, dass die Teammitglieder über den Tod des Angehörigen hinaus Familie und Verwandte des Verstorbenen beglei- ten und bei der Trauerarbeit eine helfende Hand reichen. Organisationsformen der Hospizarbeit Ambulante Hospiz-Dienste werden in erster Linie von freiwilligen Helferinnen und Helfer getragen. Neben einer intensiven Begleitung betroffener Familien bieten sie eine 24-Stunden-Rufbereitschaft sowie das nötige Fachwissen, um das körperliche Befinden einzuschätzen und bei Bedarf eine medizinische Betreuung mit einzubeziehen. Mitar- beiterinnen und Mitarbeiter ambulanter Hospiz-Dienste stehen Betroffenen in Krankenhäusern, Pflegeheimen so- wie zuhause mit Zuspruch und Hilfe zur Seite. Auch eine stationäre Betreuung (im Hospiz sowie auf Palliativstationen in Krankenhäusern) durch speziell ausgebildete Pflegekräfte in der Palliative Care ist mit Hilfe freiwilliger Helferinnen und Helfer möglich. Hospiz 2 Urnengemeinschaftsgrabfeld für Paare und Lebensgemeinschaften auf dem Parkfriedhof Bümmerstede

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