Stadt Oranienbaum-Wörlitz Bürgerinformation

25 Die Ortsteile Die exponierte Lage von Vockerode im von der UNESCO anerkannten Biosphärenreservat „Mittelelbe“ trug dazu bei, dass der WWF Deutschland ab Januar 2010 mit der Umsetzung des LIFE+ Projekts „Elbauen bei Vockerode“ begann. In dem Rahmen erfährt die einzigartige Flussland- schaft eine Aufwertung. Durch die Rückgewinnung von ehemaligen Überflutungsflächen verbessert sich zudem der Hochwasserschutz. Zu Vockerodes bei Spaziergängern und Radwanderern sehr beliebten Ausflugszielen gehören der Leiner Berg und der Sieglitzer Park, der mit der wieder errichteten Solitude, sei- nen Sichtachsen und historischen Eingangstoren zum Ver- weilen einlädt. Vockerode Als Siedlung für flämischeKolonistengegründet, wirdderOrt im Jahr 1400 als „Vogkenrode“ erstmals urkundlich erwähnt. Laut einer weiteren Quelle aus dem Jahr 1480 – seinerzeit gehörte die Gemeinde zum Kloster Nienburg – wandelte sich der Name zu „Vockenröd“. Bereits seit 1594 ist das Fische- reigewerbe urkundlich nachgewiesen. Die erste Schule ent- stand 1794. Zwischen 1810 und 1812 wurde – veranlasst von Fürst Franz – unter der Leitung Georg Christoph Hesekiels (1732–1818) die Dorfkirche als Backsteinbau errichtet. Die unmittelbare Lage an der Elbe trug maßgeblich zu Vockerodes Entwicklung bei. Im 18. Jahrhundert ist die Exis- tenz einer Schiffsmühle belegt. Der Handelsweg zwischen Halle und Berlin führte über eine Fähre. Die fortschreitende Industrialisierung veränderte zu Beginn des 20. Jahrhun- derts den Charakter der Gemeinde nachhaltig. In den 1930er Jahren wurden die heutige Autobahn 9 und das Braunkohle- kraftwerk errichtet. Nach 1970 kam die Gewächshausanlage hinzu. Die Stilllegung beider Großbetriebe nach der deut- schen Wiedervereinigung sorgte für Industriebrachen und einen starken Bevölkerungsrückgang. Mit der Sprengung der Schornsteine des Kraftwerkes im September 2001 ver- schwand eine weithin sichtbare Landmarke. Alter Hafen in Vockerode Östliches Eingangstor zum Sieglitzer Park

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