Wegweiser für die ältere Generation in Paderborn

5 Hilfen im Alltag Hat der Betrof fene die geforderte Summe nicht parat, wird er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen und dort den Betrag abzuheben. Nicht selten ruft der Täter*innen sogar ein Taxi, wenn das Opfer den Weg nicht mehr zu Fuß bewältigen kann. Sollte kein Bargeld vorhanden sein, fragen die Täter*innen auch nach anderen Wertsachen, insbesondere hoch­ wertigem Schmuck. Auf diese Weise haben Enkel­ trick-Betrüger in der Vergangenheit bereits mehrfach Beträge im fünfstelligen Eurobereich erbeutet. Eine weitere Variante sind sogenannten Schock­ anrufe. Hier melden sich Betrüger*innen per Tele­ fon bei ihren Opfern und behaupten, dass ein Enkel oder ein anderer naher Verwandter in einen Ver­ kehrsunfall oder in ein Strafverfahren verwickelt sei und sich deshalb in polizeilichem Gewahrsam befinde. Die Betrüger*innen erklären, dass gegen eine Zahlung von der Strafverfolgung abgese­ hen und der Verwandte aus der Haft entlassen wird. Das Geld werde eine Person im Auftrag des Gerichts oder einer Behörde in ziviler Kleidung kurzfristig abholen. Falsche Amtsträger: Vermehrt sind wieder Betrüger*innen unterwegs, die sich als Polizisten ausgeben, um in den Besitz von Geld und anderen Wertgegenständen zu gelan­ gen. Am Telefon versuchen sie, ihre Opfer unter verschiedenen Vorwänden dazu zu bringen, Geld und Wertgegenstände im Haus oder auf der Bank an einen Unbekannten zu übergeben, der sich ebenfalls als Polizist*in ausgibt. Dazu behaupten die Betrüger*innen beispielsweise, dass diese Dinge bei den Angerufenen zu Hause oder auf der Bank nicht mehr sicher seien oder auf Spuren untersucht werden müssten. Dabei nutzen die Täter*innen eine spezielle Technik, die bei einem Anruf auf der Telefonanzeige der Angerufenen die Polizei-Not­ rufnummer 110 oder eine örtliche Telefonnummer erscheinen lässt. Tipps Ihrer Polizei gegen falsche Enkel und falsche Amtsträger: ·· Wenn auf Ihrem Display die Notrufnummer 110 (auch mit Ortsvorwahl ) erscheint, handelt es sich ·· Fühlen Sie sich durch den anwesenden Notdienst eingeschüchtert, betrogen, bedroht oder haben Sie Angst, rufen Sie die Polizei unter 110. ·· Lassen Sie die Rechnung vor der Zahlung zunächst durch die Verbraucherzentrale prüfen. ·· Tref fen Sie Vorsorge und deponieren Sie einen Ersatzschlüssel bei einer Person Ihres Vertrauens. 5.9 Die Polizei rät Die Polizei behandelt alle Themen rund um das Thema Sicherheit, die speziell für Sie und Ihre Angehörigen wichtig sind. In den Broschüren „Im Alter sicher leben“ und „Gut beraten im hohen Alter“, Download unter Ç www.polizei-beratung.de/ medienangebot, gibt es viele Themen, die speziell für Senior*innen wichtig sind. Viele Betrüger machen sich die Hilfsbereitschaft älterer Menschen zunutze. Daher sollten Sie bei fremden Personen immer Vorsicht walten lassen. An der Haustür ebenso wie am Telefon. Hier zwei Beispiele: Enkeltrick: Der sogenannte Enkeltrick ist eine besonders hin­ terhältige Form des Betrugs, der für Opfer oft exis­ tenzielle Folgen haben kann. Sie können dadurch hohe Geldbeträge verlieren oder sogar um Ihre Lebensersparnisse gebracht werden. Mit den Worten „Rate mal, wer hier spricht“ oder ähnlichen Formulierungen rufen Betrüger*innen bei älteren Personen an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund wird ein finanziel­ ler Engpass oder eine „günstige Gelegenheit“ vor­ getäuscht, beispielsweise der Kauf einer Wohnung oder eines Autos. Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt. Oft werden die Betrof fenen durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt. Sobald das Opfer zahlen will, wird ein Bote ange­ kündigt, der das Geld abholt. 38

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