Heiraten in Plön

Das Landschaftsrelief des heutigen Plöner Stadtgebiets mit seinen Kuppen und Seen wurde von der letzten Eiszeit geformt. Funde aus der mittleren Steinzeit belegen eine Besiedlung schon bald nach Abschmelzen der Gletscher. Die Inseln und Sümpfe boten Schutz, die Gewässer reichlich Nahrung. Im Zuge der Völkerwanderung gelangten während des 7. Jahrhunderts slawische Stämme in den Plöner Raum. Auf der großen, Plön vorgelagerten Insel „Olsborg“ errichteten sie eine umfang- reiche Befestigungsanlage. Sie nannten ihre Siedlung „Plune“, was „eisfreiesWasser“ bedeutet. 1139 zerstörte der Holsteiner Graf Adolf II. von Schauenburg die Festung und beendete damit die slawische Herrschaft über den Plöner Raum. 20 Jahre später ließ Adolf II. die Burg auf der Insel wieder aufbauen, verlegte sie jedoch bald auf den heutigen Schlossberg. Im Schutz der Burg und nahe der von Lübeck nach Norden führenden Handelsstraße entwickelte sich eine Marktsiedlung,die 1236 als „Plone“ das Lübsche Stadtrecht erhielt. Auf einer schmalen Landenge zwischen den Seen und dem Flüsschen Schwentine strategisch günstig gelegen,blieb Plön Zentrum der Grafschaft Holstein, bis diese im 15. Jahrhundert dem dänischen Königshaus zufiel. Durch Erbfolge des dänischen Königshauses entstand 1622 das Herzogtum Plön. Mit Errichtung des Plöner Schlosses anstelle der alten Burg,1633-36 durch Herzog Joachim Ernst wurde Plön Hauptstadt des kleinen, aber selbstständigen Fürstentums. Als Residenzstadt erfuhr Plön eine beträchtliche Aufwertung. So gründete Herzog Johann Adolph („Hans Adolf“) 1685 im Nordwesten der Stadt die Neustadt, um hier Handwerker anzusiedeln und damit dieWirtschaftskraft des Herzogtums zu steigern. Unter Friedrich Carl wurde das Schlossgebiet um mehrere barocke Gebäude und einen großzügigen Park erweitert. Die Stadt besaß damals ca. 1.000 Einwohner und reichte ungefähr bis zur Schwentinebrücke im Osten und zum Ende der heutigen Fußgängerzone imWesten.Beide Zugänge warenmitToren gesichert. 1761 fiel das Herzogtum an die dänische Krone zurück. Damit gehörte Plön bis zum deutsch-dänischen Krieg 1864 zu Dänemark. Es diente zwar zeitweilig dem dänischen König als Sommerresidenz, blieb ansonsten aber ein verschlafenes Provinzstädtchen mit ungefähr 2.000 Einwohnern. 1867 wurde Plön preußische Kreisstadt. Ein Jahr später wurde im Schlossgebiet die preußische Kadettenanstalt eingerichtet. Aufgrund seiner landschaftlich attraktiven Lage gewann Plön Ende des 19. Jahrhunderts zunehmend an Bedeutung als Erholungsort. Ausflugslokale wurden eröffnet, eine Badeanstalt errichtet und Aussichtstürme gebaut. Plön erweiterte sich von nun an deutlich. Größere Siedlungen entstanden zwischen den beidenWeltkriegen, vor allem aber nach dem 2.Weltkrieg, als die Stadt viele Flüchtlinge aufnehmen musste. WichtigsterWirtschaftsfaktor ist nach wie vor der Tourismus. Stadtgeschichte in Kürze 2 Schloss Plön ©TI GPS Oliver Bock

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