Seite 44 - Wegweiser zur Schulzeit und Ausbildung in der Stadt Recklinghausen

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daher nur eine vage Vorstellung hast,
kannst du das auch im Bewerbungsge-
spräch ansprechen. Denn das zeigt, dass
du dir Gedanken gemacht hast.
„So Herr Muster, haben Sie denn noch
irgendwelche Fragen an mich?“
„Nein, eigentlich nicht.“
„Wollen Sie wirklich gar nichts wissen?“
„Naja, wie viele Urlaubstage habe ich denn
während der Ausbildung?“
• Mit den Fragen am Schluss eines
Bewerbungsgesprächs ist es so eine
Sache. Auf der einen Seite solltest du dir
unbedingt schon vor dem Vorstellungs-
gespräch Fragen überlegen und diese
stellen, denn das zeugt von Engagement
und Interesse. Aber die falschen Fragen,
wie zum Beispiel nach den Urlaubs-
tagen und den Sozialleistungen, kom-
men auch gar nicht gut an. Dagegen wird
zum Beispiel Interesse für den zukünf-
tigen Arbeitsbereich gern gesehen.
• Bei diesem Vorstellungsgespräch ist
schon so einiges schief gelaufen. Sehr
wichtig ist vor allen Dingen, dass du
pünktlich zum ausgemachten Termin
erscheinst. Fahr die Strecke am besten im
Vorfeld schon einmal ab, damit du weißt,
wie lange du brauchst. Falls doch mal
etwas dazwischenkommt, das du nicht
mit einplanen konntest, ruf vorher bei
deinem Gesprächspartner an.
• Ebenfalls ein großer Schnitzer ist es, sein
Gegenüber mit falschem Namen anzu-
sprechen oder den Namen gar nicht mehr
zu wissen.
• In beinahe jedem Bewerbungsgespräch
wist du nach deiner Persönlichkeit und
deinen Stärken und Schwächen ge-
fragt. Darüber solltest du dir im Vorfeld
genügend Gedanken machen, damit du
deine Eigenschaften auch mit Beispielen
illustrieren kannst.
Thomas Muster erscheint zehn Minu-
ten zu spät zum Vorstellungsgespräch.
Außer Atem schüttelt er dem Personal-
chef die verschwitzte Hand.
„Hallo Herr Muster, Sie haben wohl
nicht gleich zu uns gefunden?“
„Wissen Sie, ich hab den Bus verpasst,
Herr...“
„Mayer.“
Thomas Muster und der Personalchef
setzen sich.
„Möchten Sie vielleicht etwas trinken,
Herr Muster?“
„Ja, ich hätte gerne ein Glas Wasser.“
„Dann erzählen Sie mir doch ein biss-
chen von sich, Herr Muster.“
„Also ich bin sehr kommunikativ und
teamfähig, komme gut mit Menschen
klar und würde hier gerne eine Ausbil-
dung machen.“
„Woher wissen Sie denn, dass Sie team-
fähig sind?“
„Ja also, ich komme halt gut mit Men-
schen klar.“
Ein Blick ins Vorstellungsgespräch
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• Fast jede Schwäche kann als Stärke
ausgelegt werden. Wenn du dich zum
Beispiel für ungeduldig hältst, kannst du
sagen: „Manchmal bin ich ein bisschen
ungeduldig, weil ich meine Aufgaben
gleich anpacken möchte.“ Versuche he-
rauszufinden, welche Stärken sich hinter
deinen Schwächen verstecken könnten!
„Was stellen Sie sich unter der Ausbildung
denn vor, Herr Muster?“
„Also viel telefonieren halt und so. Aber
sonst, keine Ahnung.“
„Haben Sie sich denn über unsere Firma
informiert?“
„Ich hab halt mal im Internet ein bisschen ge-
schaut, Sie stellen ja so Industriegüter her.“
• Information ist das A und O im Vorstel-
lungsgespräch. Wenn du dich vorab
über die Inhalte der Ausbildung und die
Firma erkundigst, kann eigentlich nicht
mehr viel schief gehen. Falls du keine
konkreten Informationen gefunden und
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