Haus sanieren und profitieren in Recklinghausen

Vorsicht! Dämmt man Dachräume auf der Innenseite, entsteht ein Problem: Gelangt warme Luft aus dem Wohnraum in den Bereich hinter der Dämmung, kühlt sie ab und es kommt zur Tauwasserbildung. Die allmähliche Durchfeuchtung des Baukörpers und der Dämmschicht sind die Folge. Diesem Effekt begegnet man durch den Einbau einer Dampfsperre vor der Dämmung. Die Ausbildung der Dampfsperre und der Anschluss an die vorhandenen Bauteile erfordern eine detail- lierte Planung und Überwachung. Ist der Dachraum nicht ausgebaut, aber frei zugänglich, besteht seit Einführung der Energieeinsparverordnung eine Nachrüstverpflichtung. Liegt der U-Wert bei einem Steildach über 0,30 W/m 2 K, muss der Dachraum gedämmt werden, bei einem Flachdach liegt die Grenze des U-Wertes bei 0,25 W/m 2 K. Dämmmaterialien – auf den Stoff kommt es an Dämmstoffe gibt es aus unterschiedlichen Materialien und Formen: Steinwolle, Zellulose, Polystyrol oder Perlite – Platten, Matten, Keile oder Schüttungen. Bei der Auswahl des Dämm­ materials sollte daher individuell entschieden werden. Dämmstoffe sind Materialien mit einer geringen Wärmeleitfähigkeit, die in Bau und Industrie zur Wärmedämmung eingesetzt werden. Die verschiedenen Dämmmaterialien haben grundsätzlich unter- schiedliche Eigenschaften sowie Vor- und Nachteile und können daher nicht gleichermaßen eingesetzt werden. So ist die Herstel- lung synthetischer Dämmmaterialien meist energieaufwendig, zudem werden für deren Herstellung begrenzt verfügbare Rohstoffe eingesetzt. Ökologische Dämmmaterialien aus nach- wachsenden Rohstoffen auf der anderen Seite können nicht für jedes Dämmverfahren verwendet werden. In Bereichen mit viel Feuchtigkeit wie beispielsweise Kellerwänden, sind Dämmmate- rialen aus nachwachsenden Rohstoffen sogar ungeeignet. Die Ausführung der Dämmstoffe ist wiederum für deren Einsatz- ort ausschlaggebend. So eignen sich Einblasdämmstoffe vor allem für Hohlschichten. Kellerdecken oder Außenwände werden hingegen mit Platten gedämmt. Die chemischen Eigenschaften des Dämmmaterials spielen insbesondere bei der Schimmelvermeidung eine ausschlag- gebende Rolle. Weitere zu berücksichtigende Faktoren sind Wärmespeichervermögen, Trittfestigkeit, Schalldämmung, Umweltverträglichkeit und nicht zuletzt der Preis. Um die richtige Auswahl des Dämmstoffes zu treffen müssen die verschiedenen Produkte, die Dämmverfahren und die Anforderungen an Ihre Immobilie bekannt sein. Lassen Sie sich bei der Auswahl des passenden Dämmstoffs am besten von einem Fachplaner oder einer Fachfirma beraten. Stimmt es eigentlich, dass … … die Herstellung der Dämmmaterialien mehr Energieaufwand verursacht, als die Dämmung selbst einspart? Die Annahme, dass sich Dämmstoffe über den Lebenszyklus energetisch nicht rechnen würden, ist falsch. Dämmstoffe können die bei ihrer Herstellung und Entsorgung verbrauchte Energie in der Regel über Energieeinsparungen innerhalb kürzester Zeit – häufig sogar bereits innerhalb eines Jahres – wieder hereinholen. Dies schaffen sonst nur wenige andere Bauteile bzw. -stoffe. … von Dämmmaterialien eine erhöhte Brandgefahr ausgeht? Von Dämmmaterialien geht eine sehr geringe Brandgefahr aus. Von jährlich 180.000 Wohnungsbränden gehen nur wenige Fälle auf gedämmte Fassaden zurück. Insbesondere das derzeit in der Kritik stehende Polystyrol (bekannt v. a. über seinen Marken- namen Styropor) war Auslöser für weniger als fünf Fälle – das entspricht einem Anteil von lediglich 0,003 Prozent. Eine größere Brandgefahr geht zum Beispiel von brennbaren Inneneinrich- tungsgegenständen, Holzverkleidungen der Fassade oder von brennbaren Materialien in unmittelbarer Nähe von Gebäuden – wie etwa Müllcontainern oder Holzschuppen – aus. … Wärmedämmung Schimmelpilzbildung verursacht? Die Wärmedämmung wirkt der Schimmelpilzbildung sogar entgegen, weil sie dafür sorgt, dass die ehemals kalten Bauteil­ oberflächen nun deutlich wärmer und damit weniger feucht sind. Wärmedämmung senkt zudem generell die Feuchtigkeit in der Wand, weil sie diese vor Schlagregen schützt und die Wand langsam austrocknen kann. © schulzfoto  / stock.adobe.com 15 Haus sanieren – profitieren 4 Energie und Wärmeverlusten auf der Spur

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