Ausbildung Regensburg

9 Was möchte ich beruflich machen? Wirtschaftsschulen für herausragende Abschlusszeugnisse vergeben wird. Absolviert hat Brindl seine Lehre im Werk der Brandt-Gruppe, die für ihren Zwieback bekannt ist. Sie stellt Hohlfiguren, Pralinen und Dragees aus Schokolade als Co-Produzent bekannter Marken und Handelsmarken her. „Die Lebensmittelbranche hat ihn schon immer interessiert“, erzählt seine Mutter Waltraud. „Für uns war es deshalb schön zu sehen, dass Johannes mit seiner Wahl das Richtige gefunden hat.“ Gemeinsam mit ihrem Sohn ist sie Teil der Kampagne „Ausbildung macht Eltern stolz“, mit der das Bayerische Wirtschaftsministerium, die Industrie- und Handelskammern in Bayern (BIHK) und die bayerischen Handwerkskammern (HWK) Jugendliche und ihre Eltern von den Vorteilen einer Ausbildung überzeugen wollen. Lehre statt Lehrveranstaltungen Zuvor hatte er angefangen, „Business Administration and Economics“ an der Universität zu studieren. „Schließlich hatte ich das Abitur. Da wollte ich mir die Chance nicht entgehen lassen, ein Studium zu absolvieren.“ Doch obwohl seine Noten stimmten, frustrierten ihn die Lehrveranstaltungen. Sie waren ihm viel zu theoretisch. „Nach langem Überlegen und mit der Unterstützung meiner Eltern habe ich beschlossen, das Studium nach dem vierten Semester abzubrechen.“ Er machte sich auf die Suche nach einer Ausbildung, die seinen Interessen und Stärken entsprach. Die sieht Johannes Brindl besonders im Organisieren und im Kontakt mit Geschäftskunden. Da er außerdem durch das Studium über ökonomische Grundkenntnisse verfügt, fiel seine Wahl auf einen kaufmännischen Beruf. Bei dieser Ausbildung lernen Azubis, betriebliche und kaufmännische Abläufe in Firmen zu planen, zu steuern und zu überwachen. Johannes Brindl durchlief alle relevanten Abteilungen – Rohstofflager, Personalabteilung, technischer Einkauf und Controlling. „Als Industriekaufmann im Vertrieb stelle ich eine Schnittstelle zu den anderen Abteilungen her. Das ist für mich abwechslungsreich und spannend.“ VomAuszubildenden zumProjektassistenten Die letzte Station seiner Ausbildung war gleichzeitig die, die dem jungen Kaufmann am meisten zusagte: Im Vertrieb konnte er mit dem Kunden direkt am Produkt arbeiten und erleben, wie aus der ersten Idee die fertige Ware entsteht. Er macht das so gut, dass seine Chefin ihn nach der Ausbildung als Projektassistent übernahm. „Meine Stelle wurde zusätzlich geschaffen“, sagt Johannes Brindl stolz. Jetzt wickelt er Bestellungen für Bestands- und Neukunden ab, entwickelt innovative Verpackungen oder schreibt Angebote für die Akquise. Seine Arbeit macht ihn zufrieden. „Wenn ich abends nach Hause komme, weiß ich, dass ich etwas geleistet habe.“ Mutter Waltraud ist stolz auf ihren Sohn: „Wir freuen uns immer wieder darüber, dass Johannes in seiner Arbeit aufgeht und eine Firma gefunden hat, in der er sich wohlfühlt.“ Ausbildungmacht Elternstolz Mit der Kampagne „Ausbildung macht Elternstolz“ wollen das Bayerische Wirtschaftsministerium, die Industrie- und Handelskammern in Bayern sowie die bayerischen Handwerkskammern Jugendliche, aber auch deren Eltern, von den Vorteilen einer Handwerkslehre oder Ausbildung überzeugen. „Wir setzen ein klares Zeichen: Eine berufliche Ausbildung bietet jungenMenschen hervorragende Karriere- und Entwicklungschancen“, sagt Hubert Aiwanger, Bayerns Wirtschaftsminister. Damit soll dem Mangel an ausgebildeten Fachkräften in der heimischen Wirtschaft entgegengetreten werden. Im Juli 2018 waren nach Angaben der Agentur für Arbeit in den bayerischen Betrieben noch 39.129 Lehrstellen frei*. „Eltern sind für die Berufswahl ihrer Kinder die wichtigsten Beeinflusser und Mitentscheider“, erklärt Franz Xaver Peteranderl, Präsident der Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Handwerkskammern. Die Kampagne zeige emotional auf, dass Eltern auf ihre Kinder stolz sein können, wenn diese durch eine erfolgreiche Berufsausbildung finanzielle Sicherheit und dauerhafte Beschäftigungsperspektiven erhalten. (*Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Regionaldirektion Bayern (Hg.): Pressemitteilung. Gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Nürnberg, August 2018) Ungekürzte Stimmen der Trägerinnen der Kampagne „Ausbildungmacht Elternstolz“ Hubert Aiwanger, BayernsWirtschaftsminister: „Mit der Kampagne ‚Ausbildungmacht Elternstolz‘ haben wir in Bayern ein einzigartiges Projekt, das es so inDeutschland sonst nicht gibt. Gemeinsammit den bayerischen Industrie- undHandelskammern und der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern steigernwir so die Akzeptanz für die berufliche Bildung. Wir setzen ein klares Zeichen: Die berufliche Bildung bietet jungenMenschen hervorragende Karriere- und Entwicklungschancen. Mit einemAusbildungsberuf schafft man sich die perfekte Grundlage, auf der sich eine sichere berufliche Zukunft aufbauen lässt.“ FranzXaver Peteranderl, Präsident der Arbeits- gemeinschaft der bayerischenHandwerkskammern „Es freut mich, dass wir durch die Kampagne ‚Ausbildung macht Elternstolz‘ unser Angebot imHandwerk, das sich bislang vor alleman Jugendliche und Lehrer gerichtet hat, umdie wichtige Zielgruppe der Eltern ergänzen. Eltern sind für die Berufswahl ihrer Kinder die wichtigsten Beeinflusser undMitentscheider. Die Kampagne zeigt emotional auf, dass Eltern auf ihre Kinder stolz sein können, wenn diese durch eine erfolgreiche Berufsausbildung finanzielle Sicherheit und dauerhafte Beschäftigungsperspektiven erhalten.“ Dr. Eberhard Sasse, Präsident des Bayerischen Industrie- undHandelskammertages (BIHK): „Die Lernorte für eine erfolgreiche Ausbildung sind unsere Betriebe und unsere Berufsschulen. Hier treffen sich Theorie und Praxis, was auch international als Erfolgsfaktor gilt. Jeder Jugendliche kann seinenNeigungen entsprechend lernen. Das macht den Aufstieg in leitende Funktionen bis hin zur Selbständigkeit möglich. So findet jede und jeder eine Entwicklungsperspektive und einen Platz in der Gesellschaft.“ !

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