Ausbildung Regensburg

GESTRECKTE ABSCHLUSSPRÜFUNG GestreckteAbschlussprüfungbedeutet, dassAzubis nichtmehr eineZwischenprüfungundeineAbschlussprüfungmachen, sonderneineAbschlussprüfung in zwei Teilen. Der erste Teil der Prüfungfindet etwa nach derHälftederAusbildung statt, der zweite an ihrem Ende. Und: Beide Teile gehen indieAbschlussnote ein. Dabei zählt der erste Teil der Prüfungmeistens zwischen20und40Prozent (jenachBeruf), diePrüfung am EndederAusbildungdie restlichen60bis 80Prozent. Die vier dualen IT-Berufe Fachinformatiker / Fachinformatikerin (Fachrichtungen: Systemintegration und Anwendungsentwicklung), IT-System-Elektroniker / IT-SystemElektronikerin, IT-System-Kaufmann / IT-System-Kauffrau und Informatikkaufmann / Informatikkauffrau stießen bei ihrer Einführung 1997 auf eine große Nachfrage der Wirtschaft, die bis heute ungebrochen ist. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) erteilte dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) daher vor einigen Jahren die Weisung zu untersuchen, ob die IT-Berufe angesichts der technologischen und arbeitsorganisatorischen Entwicklungen neu geordnet werden müssen. ImAbschlussbericht dieser Untersuchung kommt das BIBB zu dem Schluss, dass eine Neuordnung der IT-Berufe geboten ist. Nach einer ersten Phase der Modernisierung in 2018, die der Stärkung des Themas IT-Sicherheit diente, wurden die IT-Berufe jetzt in einer zweiten Phase grundlegend überarbeitet. Für diesen Veränderungsbedarf sind die sich stark wandelnden Anforderungen in den Bereichen Vernetzung, Internet of Things, Industrie 4.0 und die damit verbundene Digitalisierung aller Wirtschaftsbereiche die wesentlichen Treiber. Weitere relevante Themen sindVirtualisierung, Cloud-Computing, BigData,Mobile Computing,MobileDevices. Dieneugeordneten IT-Berufe tratenzum1. August 2020 inKraft. Folgende wesentliche Neuerungen gibt es: 1. Ergänzung des Ausbildungsberufs Fachinformatiker / -in umzwei neue Fachrichtungen – er wird nun in vier Fachrichtungen ausgebildet. • Fachrichtung Anwendungsentwicklung Das Konzipieren und Realisieren kundenspezifischer Softwareanwendungen wird auch weiterhin der Schwerpunkt sein. Der Qualifikationskatalog wurde an die aktuellen Anforderungen an das Berufsbild angepasst. • Fachrichtung Systemintegration Die Konzeption und Realisierung von komplexen Systemen der IT-Technik und die Integration von Softwarekomponenten, das Installieren und Konfigurieren vernetzter IT-Systeme sowie die Inbetriebnahme und Wartung von IT-Systemen werden weiterhin Schwerpunkte bleiben. Auch hier wurde der Qualifikationskatalog an die aktuellen Anforderungen angepasst. • Fachrichtung Digitale Vernetzung (NEU) Fachinformatiker/ -innen der Fachrichtung „Digitale Vernetzung“ arbeitenmit der Netzwerkinfrastruktur und den Schnittstellen zwischenNetzwerkkomponenten und CyberPhysischen-Systemen. Sie vernetzen und optimieren Systeme und Anwendungen auf IT-Ebene. Sie sichern Daten gegen unerlaubte Zugriffe und vermeiden / beheben Systemausfälle. NEUORDNUNG IT-BERUFE DER • Fachrichtung Daten- und Prozessanalyse (NEU) Fachinformatiker / -innen der Fachrichtung „Daten- und Prozessanalyse“ entwickeln, auf der Basis der Verfügbarkeit sowie Qualität und Quantität von Daten, IT-technische Lösungen für zunehmend von Daten angetriebenen digitalen Produktions- und Geschäftsprozessen. 2. InhaltlicheWeiterentwicklung der zwei kaufmännischen IT Berufe • Kaufleute für IT-System-Management (NEU) Kaufleute für IT-Systemmanagement (vormals IT-Systemkaufleute) sind die klassischen Branchenkaufleute. Als Fachkräfte sind sie Experten für die Vermarktung und das Anbieten von IT-Dienstleistungen (Hardware/Software/Services). Darüber hinaus managen und administrieren sie IT-Systeme undUmgebungen. In das neue Berufsbild sind z. T. Inhalte des „alten“ Informatikkaufmanns eingeflossen. • Kaufleute für Digitalisierungsmanagement (NEU) Kaufleute für Digitalisierungsmanagement (vormals Informatikkaufleute) sind die branchenübergreifenden Kaufleute. Sie sind Profis im Umgang mit Daten und Prozessen aus einer ökonomisch-betriebswirtschaftlichen Perspektive. Sie machen Informationen und Wissen verfügbar, um aus der zunehmenden Digitalisierung wirtschaftlichen Nutzen zu ziehen; sie „managen“ die Digitalisierung von Geschäftsprozessen auf der operativen Ebene. 3. Ausweitung der elektrotechnischen Ausbildungsinhalte beim IT-System-Elektroniker • Die Berufsbezeichnung des IT-System-Elektronikers bleibt bestehen. Der Qualifikationskatalog wurde an die aktuellen Anforderungen angepasst. 4. Neue Prüfungsform • Für alle Berufe gibt es nun keine „klassische Zwischenprüfung“ mehr, d. h. eine Teil 1 und eine Teil 2 der Abschlussprüfung. Ergebnisse der Teil 1 Prüfung fließen zu 20 Prozent in die Abschlussnote ein. INFO 42 Welche Berufe gibt es?

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