Bürger-Informationsbroschüre Gemeinde Reiskirchen

21 Hattenrod Hattenrod, am Südhang des Josollertals landschaftlich sehr schön gelegen, ist als „Rodung des Hatto“ wahrscheinlich zwischen 800 und 1100 entstanden. Meilensteine im Laufe der Zeit: • 1226 wird Hattenrod erstmals urkundlich erwähnt, • 1527 kauft Graf Reinhard von Solms-Lich Hattenrod, • 1806 fällt Hattenrod mit der gesamten Grafschaft Solms an das Großherzogtum Hessen und • 1970 wird Hattenrod ein Ortsteil von Reiskirchen. Die evangelische Kirche von Hattenrod wurde vermutlich im 14. Jahrhundert erbaut, musste aber 1947 wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Der Glockenturm, der wohl aus dem Jahr 1706 stammt, ist noch erhalten. Der Neubau des Schiffes wurde Ostern 1952 eingeweiht. Viele der erforderlichen Arbeiten waren von der Gemeinde in Gemeinschaftsarbeit erbracht worden und so ist Hattenrod die erste Gemeinde des Kreises, die in der Nachkriegszeit den Neubau einer Kirche durchgeführt hat. Ettingshausen Da auch in der Umgebung von Ettingshausen Hügelgräber aus der Bronzezeit (2300 – 800 v. Chr.) gefunden wurden, kann man davon ausgehen, dass es bei seiner Ersterwähnung am 4. April 1286 schon lange bestand. Ettingshausen, der südliche Ortsteil von Reiskirchen, wird schon zur Wetterau gezählt und unterstand im Mittelalter dem Gericht Münster (heute LaubachMünster). Es gehörte eine Zeit lang zu Solms, gelangte 1423 durch Teilung an die Grafschaft des Grafen Johann und ging 1806 mit der gesamten Grafschaft an das Großherzogtum Hessen. Ettingshausen ist als reines Gewanndorf angelegt. Als Gewann bezeichnete man den Teil einer Flur, der für die Dreifelderwirtschaft ausgelegt war. 1890 hatte Ettingshausen 599 Einwohner. Die Ettingshäuser Kirche ist eine Sehenswürdigkeit. Sie wurde als Wehrkirche etwa 1260 erbaut und diente nicht nur dem Gottesdienst, sondern auch dem Schutz der Bürger. Im Inneren sind es besonders das große, farbige Fenster hinter dem Altar und das spätgotische Tonnengewölbe des Kirchenschiffes, die auf den ersten Blick auffallen. An der Kanzel sind künstlerisch wertvolle Gemälde der zwölf Apostel aus der Zeit des Barock (1600 – 1720) angebracht. Die Flugplatzsiedlung gehört zu Ettingshausen, entstand nach dem Zweiten Weltkrieg und wurde für Flüchtlinge und Vertriebene aus dem Osten zur neuen Heimat. Der namensgebende nahe Flugplatz hat während des Krieges militärischen Zwecken gedient, heute wird er nur noch von Hobbypiloten genutzt. Kirche Ettingshausen Kirche Hattenrod

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