Bürger-Informationsbroschüre Gemeinde Reiskirchen

23 Im Jahre 1111 wurde Saasen erstmals in einer Urkunde erwähnt. Zu Saasen gehört neben Bollnbach auch der Wirberg, die einzig nachweisbare, ehemalige Burg in der Großgemeinde. 1148/1149 wurde aus der Burg ein Kloster, das aber im Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) zerstört wurde. Die heutigen Bauten sind später entstanden. Der Dorfplatz von Saasen, umrahmt von schönen Fachwerkgebäuden, wurde mit einem Bachlauf in einer gepflegten kleinen Anlage und einem Kinderspielplatz zu einem echten Schmuckstück. Die Geschicke von Bollnbach waren immer eng mit dem ehemaligen Kloster auf dem Wirberg verknüpft. Kirchlich gehört der Wirberg heute zu Grünberg. In einer Urkunde des Erzbischofs von Mainz aus dem Jahre 1148 ist von einem an das Kloster angrenzenden „Gut Bullenbach“ die Rede. So werden es wohl doch die Bullen gewesen sein, die dem Ort seinen Namen gaben. Die malerische Evangelische Kirche zu St. Veits Berg wurde 1080 errichtet. Es sind noch romanische Bauteile aus der Zeit um 1250 erhalten. Neben der Kirche, im damaligen Schulhaus, wohnte zur Zeit Lessings, genauer gesagt in den Jahren 1734 bis 1785, der als „Kalendermann vom Veitsberg“ bekannt gewordene, mathematisch und naturwissenschaftlich bewanderte Jacob Conrad Justus. Er war hier Dorfschulmeister und unterrichtete die Kinder aus Saasen und Lindenstruth. vergrößert. Auch die Kanzel stammt aus dieser Zeit. Das Schiff ist zwar in der Anlage Spätbarock, hat aber viele klassizistische Stilelemente und war für seine Zeit sehr modern. Die Orgel und die Emporen wurden 1889 eingebaut. Die Bilder an den Emporen sind von 1771 und zeigen biblische Szenen, die vier Evangelisten und die zwölf Apostel. 1669 wurden in Reiskirchen 178 Seelen gezählt, in Burkhardsfelden waren es zur gleichen Zeit nur zehn Personen weniger. Zweihundert Jahre später war die Einwohnerzahl auf etwa 700 angestiegen. Im Jahr 2004 sind 4.145 Personen hier gemeldet. Die Großgemeinde setzt sich aus acht Ortsteilen zusammen, 38 Prozent der Bevölkerung leben im Ortsteil Reiskirchen. Wer sich eingehender mit der interessanten Geschichte unserer Großgemeinde beschäftigen möchte, dem sei die Heimatgeschichtliche Vereinigung e. V., Oberdorfstraße 19 in Reiskirchen empfohlen. Sie hat eine erstaunliche Anzahl geschichtlicher Schriften und Bücher verschiedener Autoren herausgegeben. Saasen Saasen verwöhnt seine Einwohner mit Ruhe. Es gibt keinen Durchgangsverkehr, denn die Bundesstraße liegt einige hundert Meter entfernt. Dazu kommt noch die schöne Lage im Wiesecktal, die anbietet, sich hier niederzulassen. 1852 hatte Saasen mit Bollnbach und dem Veitsberg 610 Einwohner. Dorfplatz Saasen Kirche Saasen-Wirberg

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=