Stadt Rheinau Informationsbroschüre

GESCHICHTLICHER RÜCKBLICK Freistett GESCHICHTLICHER RÜCKBLICK RHEINAU STADT Die Stadt Rheinau mit ihren 11.493 Einwohnern (Stand: Juli 2019) ist die nördlichste Gemeinde des Ortenaukreises mit einer Gemarkungsfläche von 7.343,66 Hektar. Sie erstreckt sich auf einer Breite von 6 bis 10 Kilometer entlang des Rheins von Stromkilometer 300.280 bis 314.260. Die Stadt Rheinau entstand im Zuge der Gemeindereform aus ehemals neun selbständigen Gemeinden. Vorangegangen sind die Eingliederungen von Memprechtshofen am 1.7.1971 und von Helmlingen am 1.10.1974 in die Stadt Freistett sowie die Eingliederungen von Hausgereut am 1.1.1973, Holzhausen und Linx am 1.1.1974, Diersheim am 1.6.1974 und Honau am 1.1.1975 in die Gemeinde Rheinbischofsheim. Durch die Ver­ einigung von Freistett und Rheinbischofsheim am 1. Januar 1975 entstand schließlich die Stadt Rheinau. Das Stadtrecht geht auf die ehemalige Stadt Neufreistett zurück, welcher am 14. Mai 1745 das Stadtrecht verliehen wurde. Erst mit der Wiederverleihung gingen die Stadtrechte am 8. Februar 1957 auf die Stadt Freistett und 1975 auf die Stadt Rheinau über. In der Geschichtsschreibung treten die einzelnen Orte der Stadt zu unterschiedlichen Daten in Erscheinung. Nach der Römer- zeit gehörte das ganze Gebiet politisch zum Bistum Straßburg. Von 1274 bis 1480 waren die Herren von Lichtenberg, von 1480 bis 1736 die Grafen von Hanau-Lichtenberg und von 1736 bis 1802 (Gründung Badens) die Landgrafen von Hessen-Darmstadt die Landesherren. Seit der frühesten Besiedlung war der Rhein Schicksalsstrom dieser Landschaft und ihrer Bevölkerung. Bei den gefürchteten Hochwassern hat der Strom im Laufe der Jahrhunderte oftmals seinen Talweg geändert und den Be­ wohnern somit das Leben beeinträchtigt und geprägt. Stumme Zeugen davon sind die zahlreichen Altwasser, die verschilften Altrheinarme und die Senkungsfelder im Niederungsgebiet. Die grundlegende Änderung brachte erst die von Johann Gottfried Tulla geplante und 1817 begonnene Rheinkorrektion, der die Regulierung bis in die Neuzeit folgte. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden zwischen Basel und Kems mit dem stufen- weisen Ausbau des Rheins begonnen, der nach dem Zweiten Weltkrieg fortgesetzt wurde. Im Winter 1969 / 70 war es dann soweit, dass mit den Vorarbeiten für die Staustufe Freistett- Gambsheim begonnen werden konnte. Allein auf Gemarkung Freistett mussten 60 Hektar Gemeindewald geopfert werden. Eine historische Stunde war am 16. März 1974, als der von beiden Seiten in Tag- und Nachtarbeit mit tonnenschweren Granitbrocken aufgeschüttete Staudammkern um 16:00 Uhr vollendetund der bisherige Stromlauf unterbrochen war. Die offizielle Einweihung der Staustufe mit Öffnung des Grenzüber- gangs und Inbetriebnahme des Gemeinschaftszollamts Rheinau fand am 23. Juni 1975 statt. Von der Gemarkungsfläche werden derzeit noch 3.121 Hektar landwirtschaftlich genutzt. In der Landwirtschaft dominieren die Viehhaltung, der Anbau von Getreide und Körnermais. Der in früheren Jahren bedeutende Tabakanbau wird heute nicht mehr betrieben. Prägend für die Landschaft ist der umfangreiche Obstanbau. Angrenzende Verwaltungsräume sind Kehl, Appenweier, Renchen, Oberkirch, Achern und Lichtenau, Rheinmünster und überrheinisch die Gemeinde Gambsheim. Junge Gründe Freistett 3

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