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Die Baufinanzierung
Eine sehr spannende Frage ist: Wie finanzieren Sie Ihr Bauvorhaben? Für
diemeisten ist ein Eigenheim inzwischen kein unerfüllbarer Wunschtraum
mehr; dennoch sollten Sie bei diesem Thema Vorsicht walten lassen, denn
es stehen enorm hohe Summen auf dem Spiel – da ist eine umsichtige
Planung Gold wert. Viele Bauherren geraten durch anfängliche Fehlein-
schätzungen gegen Ende der Bauzeit in arge finanzielle Bedrängnis, weil
die Endsumme die geplante Kalkulation erheblich übersteigt. Indem Sie
für eine realistische, vom Fachmann geprüfte Finanzplanung sorgen,
lassen Sie es gar nicht so weit kommen.
Kassensturz – wie sieht die eigene Finanzlage aus?
Beginnen Sie mit einer Überprüfung Ihrer persönlichen Finanzen, indem
Sie Ihremonatlichen Einnahmen undAusgaben gegenüberstellen. Vielleicht
haben Sie ohnehin in der Vergangenheit eine Art Haushaltsbuch geführt,
um einen Überblick über Ihren regelmäßigen Verbrauch zu bekommen.
Ziehen Sie nun von Ihren Einnahmen – die sich aus Gehalt,Mieteinnahmen,
Kindergeld oder ähnlichem errechnen – die anfallenden Summen Ihres
monatlichen Verbrauchs ab. Grundsätzlich gilt hier, möglichst großzügig
zu kalkulieren, um Spielräume offen zu lassen, falls es doch mal knapp
werden sollte. Unregelmäßige Leistungen zu Ihren Guns­ten, wie zum
Beispiel das Urlaubsgeld, sollten Sie in der Planung außen vor lassen, da
Sie sehr gut als Reserven dienen können. Denn oft werden ungeplante
Kosten fällig, wenn beispielsweise die Waschmaschine den Geist aufgibt
oder eine größere Reparatur amAuto anfällt. Aus obiger Rechnung ergibt
sich dann Ihremonatlich tragbare Belastung, mit der Sie anfangen können
die Baufinanzierung zu planen. Denn um eine Immobilie bezahlen zu
können, reicht das Eigenkapital in den ­wenigsten Fällen aus und Sie wer-
den sich um die Beschaffung von Fremdmitteln bemühen müssen.
Hinweis:
Bedenken Sie, dass sich Nebenkosten, wie beispielsweise Strom-,
Wasser- und Gaskosten, mit der Größe der Nutzfläche Ihres Hauses
ändern können.
Info:
Eine Versicherung gehört nach dem Hausbau oder dem Kauf einer
Immobilie dazu. Denn stellen Sie sich vor: Bei Ihnen brennt es, ein
Rohr­bruchmacht IhreWohnung unbewohnbar oder Hagel und Sturm
beschädigen Ihr Haus. Was Sie jetzt brauchen, ist schnelle und unbü-
rokratische Hilfe. Und dafür gibt es die Wohngebäudeversicherung.
Sie stellt Ihnen die Mittel für Reparatur, Ersatz oder Wiederaufbau zur
Verfügung. Gegen Feuerschäden können Sie sich mit einer Feuer­
rohbauversicherung schon ab Baubeginn absichern.
Beratung ist alles
Haben Sie Ihre finanzielle Situation analysiert,
ergibt sich daraus der Bedarf an Fremdmitteln,
den Sie über ein Kreditinstitut finanzieren müs-
sen. Um eine „gesunde“ Finanzierung zu erzie-
len, sollte das Eigenkapital circa 30 Prozent des
Gesamtbedarfs abdecken. Falls die Kalkulation
deutlich davon abweicht, sollten Sie Ihre Finanz-
planung noch einmal überdenken, damit sich
keine größeren Probleme während der Baupha-
se einstellen. Für die Beschaffung der Fremd-
mittel sollten Sie sich gründlich über die aktu-
ellen Angebote informieren. Auf dem derzeiti-
gen Markt gibt es eine enorme Fülle an Mög-
lichkeiten für Immobilienfinanzierungen – sei
es ein Annuitätendarlehen, ein endfälliges
Darlehen oder ein Kombi-Angebot. Nutzen Sie
deshalb eingehend die Beratung von kompe-
tentem Fachpersonal der Bank Ihres Vertrauens,
um einen individuellen und möglichst risikoar-
men Finanzierungsplan zu gestalten. Erkundi-
gen Sie sich auch über Angebote anderer Kre-
ditinstitute – Banken, Sparkassen und Bauspar-
kassen – und vergleichen Sie die Konditionen,
um die für Sie günstigste Variante zu ermitteln.
Es kann auch hilfreich sein, sich mit Bekannten
auszutauschen, die schon Erfahrung imBereich
Baufinanzierung gesammelt haben und über
Vor- und Nachteile Auskunft geben können.
Haben Sie sich für einen geeigneten Finanz-
partner entschieden, lassen Sie Ihre bisherige
finanzielle Planung fachlich beurteilen und
überarbeiten. Denn oft kann es zu gravierenden
Fehleinschätzungen kommen, wenn anfallende
Nebenkosten oder versteckte Kosten übersehen
werden, was die Gesamtkosten in die Höhe
schnellen lässt.
Auch kann die fremde Meinung helfen, unnö-
tige Kosten aufzudecken – denn oft ist es sinn-
voller, bestimmte Projekte fallen zu lassen oder
später zu realisieren. Der Bau einer Garage bei­
spielsweise kann vorübergehend verschoben
werden, bis sich die finanzielle Lage wieder
stabilisiert hat.