Bauen, Energie sparen und Umweltschutz in Rosenheim

8 | Wasser ist beliebt! Sogar in den USA sind das erste Mal seit der statistischen Erhebung Softdrinks nicht mehr auf Platz Nummer 1 der Getränkehitliste. Abgelöst wurden die Softdrinks von Flaschen- Mineralwasser. Ein Amerikaner trinkt mit durchschnittlich rund 149 Liter pro Jahr sogar einen Liter mehr Flaschenwasser als ein deutscher Bundesbürger mit 148 Litern. In Deutschland ist das Flaschenwasser hingegen schon seit Jahren auf Platz Nummer 1 der Getränkehitliste. Aus gesundheitlicher Sicht ist das erfreulich, denn übermäßiger Zuckerkonsum zum Beispiel durch den Genuss von Softdrinks begünstigt das Auftreten von vielen Erkrankungen, allen voran Diabetes. DemTrend zur gesunden Ernährung und demWunsch nach einem zuckerfreien Getränk tragen auch Getränkehersteller Rechnung und bieten mit einer Vielzahl unterschiedlicher Marken Flaschenwasser mitunter die Qual der Wahl beimGriff ins Regal. Die Unterschiede zwischen den einzelnenWassersorten sind dabei meist sehr gering und nur labortechnisch festzustellen. Der Kauf desWassers erfolgt meist auf Basis der Werbung der Hersteller. Soweit so gut. Wasser hat auch seine Schattenseiten, wenn auch nicht so ein- fach zu entdecken. Die Herkunft des Wassers ist für einen wenig beachteten Fakt entscheidend: die CO 2 -Emission, die durch den Transport entsteht. Denn grundsätzlich müsste kein Wasser importiert werden, da das Leitungswasser in Rosenheim die beste Qualität aufweist. Die Richtlinien der deutschen Trinkwasser­ verordnung sind sogar strenger als die für Mineralwasser. Wie viel CO 2 pro Flasche ausgestoßen wird, entscheidet die Distanz zur Wasserquelle und die Art und Weise des Transportes. Anhand neun zufällig ausgewählter Flaschen-Mineralwasser in der „Convenience“-Größe von 0,5 Liter kann dies beispielhaft nachvollzogen werden. Für die Beispielberechnung wurden dabei vier Mineralwasser- flaschen aus Deutschland, drei aus Frankreich, ein Wasser aus Norwegen und ein Exoten-Wasser von einer Südsee-Inselnach dem Zufallsprinzip ausgewählt. Die CO 2 -Emission des Mineral­ wassers aus Deutschland liegt dabei pro Flasche durchschnittlich bei 9,4 Gramm, das Wasser aus Frankreich liegt mit durch­ schnittlich 18 Gramm pro Flasche fast beim doppelten. Das aus Norwegen stammende Wasser liegt bei 41 Gramm pro Flasche und das Mineralwasser aus der Südsee liegt bei rund 260 Gramm pro Flasche. Das Trinkwasser aus Rosenheim hat demgegenüber eine CO 2 -Emission von null Gramm, da es direkt zu Hause aus der Leitung kommt und keinen zusätzlichen LKW-Transportweg benötigt. Somit verursacht der Genuss von 148 Litern deutschem Flaschenmineralwasser in Rosenheim 2,8 Kilogramm CO 2 pro Ein- wohner bzw. rund 175 Tonnen CO 2 in Rosenheim gesamt – nur für den Transport vom Abfüllort zum Einzelhandel. Neben der Null-CO 2 -Emission hat das Rosenheimer Trinkwasser einen weiteren Vorteil: Es ist mit 0,34 Eurocent pro Liter und bester Qualität unschlagbar günstig. Selbst das günstigste Flaschen-Mineralwasser kostet ist in der Regel nicht unter zehn Eurocent pro Liter. Geht man von den 148 Litern Flaschenmineral- wasser aus, die ein Deutscher durchschnittlich einkauft, kostet das günstigste gekaufte Wasser im Jahr circa 15 Euro und die gleiche Menge Rosenheimer Trinkwasser aus der Leitung nur 0,50 Euro. Wasser ist gesund! Aus der Leitung genossen vermeidet man CO 2 -Emissionen und schont zusätzlich auch den Geldbeutel. Das liebste Getränk der Deutschen ist gesund, hat aber einen Haken CO 2 -Emission und ihre Auswirkungen © Dron/AdobeStock

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