Rüdesheim am Rhein Bürgerinformationsbroschüre

Rüdesheimer Historien-Kalender 2100 In den Wäldern um Rüdesheim entstanden zahlreiche Hügelgräber während der Glockenbecher-Ära. 1000 Es folgten Gräber der Latène-Zeit, in denen sich jetzt auch Waffen, Werkzeug und Schmuck aus Bronze befinden. 500 Der Stamm der Kelten wanderte ein, vermischte sich mit den Ureinwohnern und schuf Rüdesheim als geschlossene Ortschaft mit festen Steinbauten und Befestigungen. 100 Die ersten römischen Truppen drangen durch Gallien bis zum Rhein vor. 0 Im Laufe von 400 Jahren gründeten die Römer zahlreiche Städte am Rhein. 300 Gegen den Ansturm der Germanen entstand der Grenzwall Limes mit vielen Kastellen. Dadurch wurde auch der Rheingau von Römern besiedelt und in Rüdesheim entstanden mehrere Gutshöfe, die auch den Weinbau gründeten. Für einen militä- rischen Rheinübergang von Bingen zum Limes wurde in Rüdesheim ein kleiner Brückenkopf errichtet, aus dem sich später die Niederburg entwickelte. 395 Durch die germanische Völkerwanderung wurden die Römer vom Rhein vertrieben. An ihrer Stelle übernahm der Stamm der Franken die Staatsherrschaft am Rhein. 500 Der fränkische Stamm der Merowinger gründete ein geordnetes Staatswesen, das 200 Jahre später die Karolinger unter Karl dem Großen zu einem Kaiserreich ausdehnten. In Ingelheim entstand eine bedeutende Kaiserpfalz, für welche unsere Niederburg als Meierhof eingerichtet wurde, den Rüdesheimer Adelsangehörigen betreuten. 983 Die karolingische Herrschaft wurde von dem Geschlecht der Ottonen abgelöst, von denen Kaiser Otto II. dem Mainzer Erzbischof Willigis den Rheingau übereignete. In den nächsten 710 Jahren blieb Rüdesheim ein wichtiger kurmainzer Amtssitz. 1200 I n Rüdesheim schuf der Ortsadel mehrere stattliche Burgen: Die Niederburg, die Marktburg, die Oberburg, den Brömserhof und als kurmainzer Zollstation die Ehrenfels. Mehrere Adelssippen starben schon nach wenigen Generationen aus, nur die Ritter Brömser existierten bis 1682. 1628 Der Dreißigjährige Krieg leitete eine endlose Folge von militärischen Überfällen bis zum Ende Napoleons im Jahre 1815 ein. Die verwaisten Adelsgüter wurden von etlichen auswärtigen Adels-Sippen übernommen, welche die kostbaren Erträge der Weinberge zu schätzen wussten. 4 Rüdesheimer Historien-Kalender 1806 U nter Napoleon wurde Kurmainz aufgelöst und der Rheingau an das Herzogtum Nassau übergeben. 1866 Das Königreich Preußen annektierte das Herzogtum Nassau, Rüdesheim wurde preußische Kreisstadt. 1883 D er preußische Kaiser Wilhelm I. weihte auf dem Niederwald das Nationaldenkmal ein. 1933 Nach dem Ende Preußens kam Rüdesheim zu Hitlers „Drittem Reich“. 1944 Im zweiten Weltkrieg wurde Rüdesheim von den Alliierten mit Bomben stark zerstört, doch nach dem Kriegsende bald wieder aufgebaut. 1977 Der Rheingau als jahrhundertealtes Verwaltungsgebiet, nach 1945 dem Bundesland Hessen zugeordnet, wurde im Rahmen einer umstrittenen Gebietsreform zum neuen RheingauTaunus-Kreis. Seitdem ist Rüdesheim nicht länger Kreisstadt. Zugleich wurden die benachbarten Gemeindeverwaltungen Assmannshausen, Aulhausen und Presberg aufgelöst und gelten seitdem nur noch als Rüdesheimer Stadtteile. 2011 R üdesheim hat heute noch einen weltweiten Ruf als angesehene Weinstadt und ein beliebtes Reiseziel. Zusammenfassung von Rolf Göttert, ehem. Stadtarchivar der Stadt Rüdesheim am Rhein (verstorben 2015) 2024 Rüdesheim feiert 950 Jahre urkund- liche Erwähnung © www. espelohra.de v. Chr. v. Chr. v. Chr. v. Chr. n. Chr.

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