Informationsbroschüre Gemeinde Sandhausen

Hinkelesstein 4 Unsere Wurzeln Gemeinde mit Tradition Sandhausen, südlich von Heidelberg gelegen im Herzen des Rhein-Neckar-Dreiecks, wird 1262 erstmals urkundlich erwähnt, als ein Dorf namens „Santhusen“, das der Lehens­ oberhoheit des Pfalzgrafen Ludwig in Heidelberg unterstellt wurde. 1351 ging es dann in den Besitz der Kurpfalz über: weiß-blaue Rauten im Ortswappen erinnern an diese pfälzische Vergangenheit. Das Wappen von Sandhausen zeigt einen geteilten Schild. Links die bereits erwähnten weiß-blauen Wittelsbacher Rauten, rechts auf grünem Boden drei Laub­ bäume in silbernem Feld. Während die Rauten auf die ursprüng­ liche pfälzische Herrschaft des Hauses Wittelsbach hinweisen, symbolisieren die Laubbäume die Zugehörigkeit Sandhausens zu den sieben Hardt­ gemeinden des Waldgebietes Schwetzinger Hardt. Bruchhausen, ein Ortsteil Sandhausens, führte nie ein Wappen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Bruch­ hausen ursprünglich ein Klostergut der Zisterzienser von Schönau und seit der Reformation bis zur Einge­ meindung ein herrschaftliches Hofgut war. In direkter Nachbarschaft zu Bruchhausen befand sich einst das Dorf Lochheim, das schon seit Beginn des 9. Jahrhun­ derts existierte und 1131 n. Chr. erstmals urkundlich erwähnt wird. Um 1196 / 98 wurde Lochheim vom 1142 gegründeten Zisterzienserkloster Schönau aufgekauft und die Lochheimer Pächter vermutlich überwiegend zum 1262 erstmals urkundlich erwähnten Sandhausen umgesiedelt. Wanderdünen standen der Besiedelung im Weg Erst nachdem die Wanderdünen zum Stehen gekommen waren (etwa um 800 n. Chr.), konnte das bis dahin siedlungsfeind­ liche Land am Fuße der Dünen – bedingt durch die sumpfige Talaue des Leimbachs – urbar gemacht und bearbeitet werden. Erste Siedler kamen aus dem aufgegebenen Weiler Lochheim. Der neu gegründete Ort muss sich gut entwickelt haben. Einen Hinweis dafür liefert eine Tiefburg, die um 1321 exis­ tiert hatte, von der jedoch keine Reste mehr erhalten sind. Auch Flurnamen wie Hölzel oder Storrenäcker weisen darauf hin, dass Ackerflächen durch Waldrodungen erweitert worden sind und der Ort dadurch gewachsen ist. Auch heute wächst Sandhausen, aufgrund seiner attraktiven Lage in der Metropol­ region und seiner schönen Wälder und Dünen, stetig. Der „Hinkelesstein“ liegt vom ehemaligen „alten Schützenhaus“ kommend nach etwa 150 Meter auf dem „Postweg“ in Richtung Autobahn­ unterführung auf der linken Seite im Wald. Auch wenn der Volksmund ihn fälschlicherweise als „Hinkelesstein“ also „Hühnerstein“ bezeichnet, ist anzunehmen, dass der rote Sandsteinfindling wahrscheinlich das Grabmal eines Hünen (=Helden) oder eine Kultstätte aus germanischer Zeit ist. Eine alte Sage besagt, „wer am Morgen des Ostersonntags mit einem Ei in der Hand an den Stein tritt, sein Ohr an ihn legt und ein leises Piepsen hört, wird das ganze Jahr den Segen des Himmels haben“. Natur- und Landschaftsschutzgebiete Auf dem Gebiet der Gemarkung Sandhausen, die zu 47 Prozent von Wald bedeckt ist, befinden sich folgende Natur- und Landschaftsschutzgebiete: Sandhäuser Düne / Pflege Schönau / Galgenbuckel ca. 37 Hektar, Zugmantel /Bandholz ca. 17 Hektar, Sandhäuser Düne / Pferdstrieb, ca. 16 Hektar. Insgesamt steht somit eine Fläche von 70 Hektar der Gemarkungsfläche von 1.455 Hektar unter Natur- und Land­ schaftsschutz. Dies entspricht einem Anteil von ca. 4,8 Prozent. Naturfreunde finden in den drei Naturschutzgebieten und an der südlichen Düne seltene Pflanzen, wie z. B. Orchideen, die Sand-Silberscharte, das Salzkraut und die Radmelde. Zuständige Stelle für die Betreuung der vorstehenden Schutz­ gebiete ist das Referat 56 des Regierungspräsidiums Karlsruhe, Naturschutz und Landschaftspflege, Kriegstraße 5 a, 76131 Karlsruhe, Telefon: 0721 9264335, Fax: 0721 379899.

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