Energie und Bauen in Sankt Augustin

9 Regenerative Energien Hierbei handelt es sich um Energieträger, die entweder nach- wachsen, wie beispielsweise Holz, oder praktisch „unendlich“ zur Verfügung stehen, wie Sonnen- und Windenergie, Erdwärme und Wasserkraft. Der aus diesen Energieträgern gewonnene Strom wird häufig auch als Ökostrom oder „Grüner Strom“ bezeichnet. Im Gegensatz dazu stehen die fossilen Brennstoffe, Stein- und Braunkohle und Gas sowie Atomstrom als nuklear erzeugte Energie (Kernenergie). Die Nutzung fossiler Brennstoffe zur Erzeugung von Strom und Wärme ist durch die absehbare Erschöpfung der weltweiten Brennstoffvorkommen begrenzt. Besonders problematisch ist zudem die Belastung der natürlichen Umwelt mit den Rück­ ständen der Verbrennung, die bei der Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen entstehen. Auch die zur Gewinnung von Nuklearstrom erforderlichen Kernbrennstoffe stehen nicht unendlich zur Verfügung. Zudem ist für das hohe Sicherheitsrisiko beim Betrieb von Atomkraft- werken und der Entsorgung und Lagerung der Brennrückstände bei dieser Art der Stromgewinnung bisher keine dauerhaft funk- tionierende Lösung in Sicht. Für die Bundesrepublik Deutschland wurde der Ausstieg aus der Herstellung von Strom aus Kernenergie im Nachgang zum Reaktorunglück im japanischen Fukushima (2011) politisch beschlossen. Hinzu kommt die Zielsetzung eines erheblichen Abbaus von CO 2 bis zum Jahr 2050. Gegenüber dem Basis- jahr 1990 soll der Kohlendioxidausstoß um bis zu 80 Prozent reduziert werden. Wie aber lassen sich solche ehrgeizigen Ziele erreichen? Die Förderung zur Produktion regenerativer (erneuer­ barer) Energien rückt bei Betrachtung möglicher Schritte zum Abbau von CO 2 bei der Energiegewinnung in den Fokus. Sonnenenergie Die Nutzung der Sonne zur Erzeugung von Strom und Wärme hat in Sankt Augustin eine hohe Bedeutung. Solarenergie lässt sich auf vielen Dächern im Stadtgebiet gewinnen. Dabei ist das Potenzial von Dachflächen für die Erzeugung von Solarenergie groß und noch längst nicht ausgeschöpft. Das zeigt das Solar- und Gründachpotenzialkataster der Stadt Sankt Augustin, an dessen Erstellung sich die Stadtwerke Sankt Augustin beteiligt haben. Die Stadtwerke unterstützen die Bürgerinnen und Bürger hier beratend. Mittels Solarkollektoren kann Sonnenenergie in Wärme umgewandelt werden, die bei der Beheizung und Warm- wassergewinnung von Haushalten eingesetzt werden kann. Photovoltaikanlagen ermöglichen die Gewinnung von Strom, der direkt zu Hause genutzt werden kann oder in das Stromnetz ein- gespeist und entsprechend vergütet wird. Im Erneuerbare Energiegesetz (EEG) sind die Grundlagen zum wirtschaftlichen Betrieb von Solaranlagen festgelegt. Kommunale Stadtplanung hat die Möglichkeit, eine umfangreiche Nutzung von Solarenergie bei der Gestaltung von Bebauungsplänen durch Ausrichtung von Dachflächen und Dachformen sowie durch Festsetzung geeigneter Gebäudeausrichtung nach der Sonne zu berücksichtigen. Zusätzlich können in städtebaulichen Verträgen kommunale Vorgaben bzgl. der Intensität der Nutzung von Solar- energie durch die Bauherren vereinbart werden. Erdwärme Unter Erdwärmenutzung – auch Geothermie – versteht man die Nutzung der Wärme tieferer Schichten der Erde für die Gewinnung von Wärme und Energie. Von der Erdoberfläche zum Erdinneren hin steigt die Temperatur in unseren Breiten auf 100 Metern um etwa 3° C an. Vornehmlich im Wohnungsbau Solaranlage Katholische Grundschule Sankt Martin, Mülldorf

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