Ratgeber für den Trauerfall der Stadt Sankt Wendel

5 Schon im Jahr 1811 gab es erste Überlegungen den alten Friedhof in der heutigen Balduinstraße wegen Platzmangels zu verlegen. Es wurde ein Grundstück in der heutigen Werschweilerstraße vom Kaufmann Philipp Cetto erworben. Erst 1816 konnte mit der Umsetzung begonnen werden, 1819 erfolgte die Fertigstellung. Auch das Friedhofsportal wurde in dieser Zeit gebaut. Aufgrund der wachsenden Bevölkerung wurden schon in den Jahren 1865, 1875, 1886 und 1907 Erweiterungen des Friedhofs vorgenommen. Im Jahre 1952 / 53 wurde die Leichenhalle auf dem Friedhof erbaut. In der heutigen Zeit ist es gerade für die junge Generation unvorstellbar, welch ein Grauen Kriege mit sich ziehen. Damit die gefallenen Soldaten, getötete Zivilisten, Bombenopfer und nicht zuletzt die Zwangsarbeiter nicht in Vergessenheit geraten, hat die Stadt St. Wendel es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Menschen ein Ehrenfeld im Sinne von Grabstätten und Denkmälern zu errichten. Das heutige Saarland und St. Wendel waren als Grenzregion im Deutsch-Französischen Krieg 1870 / 71 besonderes belastet. Gerade daraus resultiert die Notwendigkeit dieser Menschen zu gedenken, auf einem Ehrenfeld oder zumindest auf einer Gedenktafel. Im Jahre 1911 St. Wendeler Friedhofsgeschichte wurde ein Denkmal vor dem Friedhof aufgestellt (Anm. Adlersäule vor der Friedhofsmauer). Der Erste Weltkrieg war ein Konflikt von globaler Bedeutung, der zwischen 1914 und 1918 stattfand und Millionen von Menschenleben forderte. Alleine 180 St. Wendeler fanden als Soldaten den Tod. Auf dem St. Wendeler Friedhof wurden während des Ersten Weltkriegs deutsche und französische Soldaten, sowie russische Kriegsgefangene bestattet. Im Jahre 1924 wurde der Ehrenfriedhof nochmals umgestaltet und ein Gedenkstein für die Gefallenen der Stadt errichtet. Mit dem Überfall auf Polen am 1. Sep- tember 1939 begann der Zweite Weltkrieg. Nach einer Aufstellung im Juni 1948 hatten während des Zweiten Weltkrieges 1.575 St. Wendeler im Kriegseinsatz gestanden. In St. Wendel waren 26 Kriegsgefangene und 51 Fremdarbeiter gestorben, auf dem Friedhof lagen 475 deutsche und 71 alliierte Soldaten. Diese wurden ebenfalls auf einem Ehrenfeld auf dem St. Wendeler Friedhof bestattet. Ca. 3.600 Gräber sind Stand heute auf dem St. Wendeler Friedhof vergeben. Adlersäule vor der Friedhofsmauer Friedhof in St. Wendel 5 St. Wendeler Friedhofsgeschichte

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