Bürger-Informationsbroschüre der Stadt Schelklingen

Aus der Geschichte | Stadt Schelklingen 5 Mit dem „Bemelberger Schloß“ hinterließ er, wie auch andere Pfandherren, Spuren im Stadtbild. Die Zeit der Verpfändungen endete 1805, als Österreich im Pressburger Frieden seine schwäbischen Vorlande verlor. Sie wurden 1806 als Dank für die Waffenhilfe für Napoleon dem neu entstandenen Königreich Württemberg zugeteilt. In Schelklingen hielt sich die Begeisterung für die neuen Herren in engen Grenzen, war man doch fast ein halbes Jahrtausend mit Österreich verbunden gewesen, dessen Herrschaft nie erdrückend war. Ein schmerzhafter Einschnitt war 1806 auch die Säkularisierung des Klosters Urspring, welches nach 700 Jahren aufhörte zu existieren. Mit der Zeit des Umbruchs begann auch die Zeit des technischen Aufschwungs. Die ohnehin maroden Tore und die Stadtmauer wurden abgebrochen. Die Stadt begann, zunächst noch zaghaft, über die jahrhundertealten Stadtgrenzen hinaus zu wachsen. Im ungenutzten Klosterareal von Urspring wurde 1832 eine Baumwollweberei gegründet. Auch im Stadtgebiet siedelten sich erste kleine Industriebetriebe an. Den deutlichsten Sprung nach vorne brachte die Eröffnung der Donautalbahn 1868. Nun konnten Rohstoffe und Arbeitskräfte schnell und günstig zugeführt, Produkte ebenso abgesetzt werden. 1889 nahm unweit des Bahnhofes am Schelklinger Berg eine erste Zementfabrik ihren Betrieb auf, 1902 das heutige Werk von HeidelbergCement. 1901 wurde die Bahnlinie durch das Schmiechtal nach Münsingen eröffnet. Nun war es auch den Menschen aus den bislang abgelegenen Teilen des heutigen Stadtgebietes möglich, zu den neu geschaffenen Arbeitsplätzen zu pendeln. Der Schelklinger Bahnhof wurde zu einem der größten Bahnhöfe an der Donautalbahn umgebaut. 1906 siedelte auch die Baumwollweberei in neue, große Produktionshallen an der Ehinger Straße um. Einen weiteren Umbruch brachte der 2. Weltkrieg. Von den Kriegsereignissen blieb das Stadtbild verschont. Nach der Befreiung durch amerikanische Truppen kam Schelklingen unter französische Verwaltung. Zahlreiche Neubürger siedelten sich in Schelklingen an und fanden Arbeit in der aufblühenden Industrie. Neben den etablierten Betrieben hatten daran ab 1956 ein Bedeutende Funde aus der Höhle „Hohle Fels“ Brücke zum „Hohle Fels“ © Laura Gobs www.schelklingen.de Zweigwerk von Zeiss Ikon in den Produktionshallen der ehemaligen Baumwollweberei, sowie die Metallwarenfabrik Springer, heute Cooper Standard Automotive, großen Anteil. Für viele Jahre bot Schelklingen so viele industrielle Arbeitsplätze, dass die Zahl der Einpendler die der Auspendler bei Weitem übertraf. Für alle, die vor Ort wohnen wollten, wurden die neuen Wohngebiete östlich der „Grenzstraße“ und „Heinrich-Günter-Straße“ sowie am „Hartenbuch“ geschaffen. Im Zuge der Gemeindereform wurden zum 01.03.1972 Hausen o. U. und Justingen, zum 01.04.1972 Hütten und Ingstetten eingemeindet. Am 01.07.1974 kam Schmiechen zur neuen Stadt Schelklingen. Zum 01.01.1975 wurden Gundershofen, Sondernach, Teuringshofen und Talsteußlingen eingegliedert, so dass die Gesamtstadt heute aus acht Stadtteilen besteht.

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