Schopfheim - Die lebenswerte und zukunftsorientierte Markgrafenstadt

Schopfheim im Wandel der Zeit 6 Bl ick auf das Höhenschwimmbad Schweigmatt und Schuhfabrik haben in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunder ts die Arbeit allerdings einstellen müssen. Älter als diese Or tsteile sind die ehemaligen Gemeinden Eichen und Wiechs. Der in vorgeschichtlicher Zeit bereits besiedelte Dinkelberg ist topografische Heimat dieser Flecken. Im Jahr 807 wird Wiechs als „Wechsa“ erstmals urkundlich erwähnt. Die Flurnamen Oberenningen und Niederenningen im Or tsteil Wiechs weisen auf ein untergegangenes, im Mittelalter als Enikon bezeichnetes Dor f auf der Gemarkung Wiechs hin. Eichen dagegen wird als „Eihheim“ erstmals urkundlich zwischen 796 und 807 erwähnt. Das landwir tschaftlich strukturier te Eichen behielt bis heute seine dör fliche Siedlungsform. Wiechs hat sich dagegen zu einer Wohngemeinde entwickelt, in der aber die Landwir tschaft nicht ohne Bedeutung ist. Die erste urkundliche Erwähnung von Gersbach unter dem Namen Gerisbac war im Jahr 1166. Das Kloster St. Blasien nimmt in dieser Urkunde eine Kirche in Besitz. Jahrhunder telang wurde auf der Gersbacher Gemarkung nach Silber und Erz gegraben sowie ein Schmelzofen betrieben, der aber 1682 zerbarst und stillgelegt wurde. Damals wurde nahe dem Weiler Fetzenbach auch äußerst kostbares Waldglas hergestellt. Mehrere der von Waldeck dem Kloster St. Blasien Besitzungen in verschiedenen Or ten der Gegend schenkt. Unter Liutold II. von Rötteln kam Fahrnau unter die Herrschaft der Herren von Rötteln. Die weitere herrschaftliche Entwicklung verläuft parallel mit Schopfheim. Bereits 1186 besaß Fahrnau eine Kirche, die der heiligen Agatha geweiht war. Zum Kirchspiel Fahrnau, das dem Bistum Konstanz unterstand, gehör ten Raitbach, Kürnberg sowie Schlechtbach. Kurz vor der Reformation verlor Fahrnau seine selbstständige Pfarrei und ging an das Kirchspiel Schopfheim über. Erst 1920 wurde Fahrnau wieder eine selbstständige protestantische Pfarrei. Das 17. Jahrhunder t brachte auch über diesen Or tsteil Elend und Leid, ruinier te Mensch und Dor f. Bis etwa 1500 ist Raitbach ein Teil der Gemarkung Fahrnau und wird erst dann selbstständige Gemeinde. Die Gemarkung Kürnberg wurde am 1. Oktober 1934 der Gemeinde Fahrnau angeglieder t, nachdem sie zuvor ein Teil der Gemeinde Raitbach war. Mühlen, Hammerschmieden und Webereien sorgten für das industrielle Aufblühen der ehemaligen Gemeinde Fahrnau. Daneben ist auch eine sehr bedeutende Schuhfabrik über lange Zeit ansässig gewesen. Dieses Werk hatte um die Jahrhunder twende über 400 Arbeiter beschäftigt. Weberei Am Ende der Napoleonischen Kriege ging das Markgräflerland im neu gebildeten Großherzogtum Baden auf. Im Zuge der staatlichen Neugestal - tung des Landes wurde Schopfheim Sitz eines Bezirksamtes, das im Jahre 1824 am Westende des Lindenplatzes (Marktplatz) seinen Dienstsitz bezog. Das neue Rathaus am Marktplatz wurde 1826 im Stil des Landesbaumeisters Weinbrenner erstellt. Mit den Voraussetzungen des Bezirksamtes und der Niederlassung der Industrie brachte das 19. Jahrhunder t auch viele Entwicklungen des öffentlichen und kommunalen Lebens. Vereine, Banken, Sparkassen wurden gegründet. Das Gaswerk wurde erstellt, die Eisenbahn kam ins Wiesental. Seit 1864 erscheint auch eine Schopfheimer Tageszeitung. Die neuen Stadtteile hatten teilweise schon in früheren Jahrhunder ten eine enge Beziehung zu Schopfheim. Aber auch untereinander waren die Gemeinden teils politisch, teils kirchlich ver flochten. Eine historische Verbindung mit den einzelnen Stadtteilen war daher bereits vorhanden. Fahrnau und Raitbach wurden spätestens 1108 erstmals schriftlich erwähnt, als Ritter „Lamper t von Fahrnau (Uarnow) und Raitbach (Reitenbuch)“ Mönch im Kloster St. Blasien wird. Schweigmatt dagegen wurde 1113 erstmals in einer Urkunde erwähnt, in welcher Edelherr Walcho

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=