Bürger-Informationsbroschüre der Stadt Schrobenhausen

Frühe Erstnennung Schrobenhausen kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Bereits um 790 wird es zumerstenMal urkundlich erwähnt. Umsein Seelenheil zu befördern, schenkt ein Adeliger namens Adalo seinen Besitz zu„Scropinhusun“, was Ortsnamenforscher „zu den Häusern des Scropo“ deuten, der Domkirche von Freising. Wenige Jahrzehnte später ist Schrobenhausen schon eine kleinere Ansiedlung, Ende des 9. Jahrhunderts wird in einer Urkunde zum ersten Mal eine Kirche erwähnt. Im 12. Jahrhundert begegnet uns ein Edelgeschlecht derer von Schrobenhausen, im Jahr 1310 tritt Schrobenhausen in einemTeilungsvertrag zum ersten Mal als Markt in Erscheinung, Hinweis auf die bereits zentrale Funktion des Orts. Im Verlauf des Städtekriegs wird Schrobenhausen im Jahr 1388 weitgehend zerstört. Schrobenhausen wird Stadt Die Herzöge von Bayern-Ingolstadt fördern den Wiederaufbau, gewähren dem Markt das Recht auf Salzhandel, auf Weinniederlage und die Erhebung von Pflasterzoll. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts, unter Herzog Ludwig dem Bärtigen, wird der Markt Schrobenhausen erweitert und mit einer Ringmauer befestigt, die heute noch in weiten Teilen erhalten ist. Drei Kirchen entstehen in diesem Jahrhundert, die Frauenkirche an der Hauptstraße, die Kirche St. Salvator in der Vorstadt und die spätgotische Hallenkirche St. Jakob. Seit 1421 Sitz eines eigenen Landgerichts, wird Schrobenhausen in einer Urkunde Herzog Heinrichs des Reichen im Jahr 1447 zum ersten Mal als Stadt bezeichnet. Schützende Mauern Die frühe Neuzeit ist eine Zeit der Kriege, in der europäische Fürsten, Könige und Kaiser um die Vorherrschaft kämpfen. Zu leiden hatte die Bevölkerung. Waren Bauern auf den Dörfern den oft plündernden und brandschatzenden Truppen hilflos ausgeliefert, so ermöglichten die Stadtmauern den Bürgern, sich gegen anrückende Feinde zu verteidigen und schließlich in Verhandlungen einzutreten. So gelang es der Stadt Schrobenhausen, vor Zerstörung, Plünderung und Brandschatzung weitgehend verschont zu bleiben. Dazu mussten oft „Salva Guardias“, Schutzbriefe erworben werden, die ein Vielfaches des jährlichen städtischen Etats kosteten und die Bürger oft über Jahrzehnte belasteten. ▲ Kolorierter Nachdruck der ältesten Stadtansicht Schrobenhausens, eines Holzschnitts von Jost Amann, um 1560. Gut erkennbar die geschlossene Stadtmauer und das südliche Stadttor, die Kirchtürme in noch anderer Form. ▼ Stadtmauer ▲ Stadtpfarrkirche St. Jakob Schrobenhausen 5

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