Schwaig bei Nürnberg Bürgerinformationsbroschüre

71 Umweltschutz Wasser Trinkwasser, unser wichtigstes Lebensmittel, steht jederzeit zur Verfügung. Ohne zentrale Wasserversorgung kann man sich das Leben hierzulande nicht vorstellen. Vor etwas mehr als 100 Jahren holte man Wasser in Schwaig und Behringersdorf mühevoll aus privaten oder gemeindlichen Brunnen. Doch 1912 wurde die Ranna-Leitung fertiggestellt, die Nürnberg seitdem mit Wasser aus dem Veldensteiner Forst versorgt, das in freiem Gefälle streckenweise entlang der Bundesstraße 14 läuft. Da lag es nahe, in Behringersdorf einen Anschluss daran herzustellen. Seitdem ist dies die einzige Ortschaft zwischen Ranna und Nürnberg, die über diese Fernwasserleitung versorgt wird. Nur in Notfällen erhält die Gemeinde Schwaig Wasser aus dem Krämersweiher in Brunn. Unser Trinkwasser: kostbar, rein, klar, keimarm, mineralstoffreich, erfrischend und dennoch preiswert. Diesen Schatz, den die Natur uns schenkt, gilt es zu erhalten und zu schützen. Trinkwasser wird in Bayern zu 92 Prozent aus Brunnen und Quellen gewonnen. Der Schutz des Grundwassers ist sehr wichtig, da es überwiegend durch in Böden einsickerndes Niederschlagswasser gebildet wird. Die verschiedenen Bodenschichten wirken dabei als natürliche Filter. Deshalb ist unser Grundwasser Verunreinigungen durch Luftschadstoffe oder Belastungen durch die Flächennutzung ausgesetzt. Um dieses Schutzpotenzial zu erhalten, müssen Bodeneingriffe vermieden und Schadstoffbelastungen begrenzt werden. Aus diesem Grund werden Wasserschutzgebiete ausgewiesen und per Verordnung festgesetzt. Deshalb liegt das Gemeindegebiet in der weiteren Wasserschutzzone III A + B. Hierbei sind allgemeine Einschränkungen und Vorgaben zum Schutz des Grundwassers und der Wasserqualität in der Pegnitz zu beachten. Dies bedeutet, dass keine Brunnen ohne Genehmigung gebaut werden dürfen, keine Sickerschächte oder Geothermie erlaubt ist und es Auflagen gibt für Tankstellen, den Straßen- und Kanalbau, Landwirtschaft (Düngung und Verwendung von Pestiziden). Die Wasserhärte im Gemeindegebiet gliedert sich im mittleren Bereich bei ca. 8,6 deutscher Härtegrad (°dH) an. Dies ist wichtig für Sie, um Ihre Elektrogeräte wie Kaffee-, Spül- und Waschmaschine korrekt einzustellen. Für den alltäglichen Gebrauch wird eine durchschnittliche Wasserhärte von etwa 8,4 °dH als Idealwert angegeben. Die Gemeinde Schwaig liegt somit in einem sehr günstigen Härtebereich, der den Einsatz von Weichspülern in der Wäsche erübrigt, da erst ab Härtegraden von etwa 12 °dh die Beigabe von Weichspülern sinnvoll ist. Der durchschnittliche Härtegrad des Leitungswassers in Deutschland liegt bei etwa 16 °dH und verändert sich jeweils zur geografischen Lage. Deshalb sind in den meisten Waschmitteln Enthärter wie Phosphate enthalten, die entsprechend der vom Hersteller angegebenen Dosierung das Wasser weicher machen. In der Spülmaschine sorgt das Regeneriersalz für die Enthärtung. Geräte, Armaturen und Badezimmerfliesen können umweltfreundlich mit Kalk lösenden Mitteln wie Essig oder Zitronensäure gereinigt werden. Bitte machen Sie mit: Der aktive Gewässerschutz beginnt nicht erst bei der Abwasserreinigung, sondern bei der Entstehung von Abwasser im Haushalt. Die Abwässer der Gemeinde Schwaig werden mittels Pumpverfahren in die Kläranlage nach Nürnberg befördert, da Schwaig keine eigene Kläranlage besitzt. Benutzen Sie auch deshalb das WC nicht als Abfalleimer und die Kanalisation nicht als Müllschlucker! Gelangt Fett ins Abwasser, verklumpt es sich in der Kanalisation mit anderem Ballast zu einer zähen Masse und verstopft Leitungen, Kanäle und Pumpen. Entsorgen Sie deshalb Fett/Speiseöl im Restmüll. Essensreste werden auf dem Weg in die Kläranlage weiter zerkleinert und gelangen deshalb nicht in den Klärschlamm, sondern müssen von den Mikroorganismen aufwendig abgebaut werden. Sie gehören deshalb auf den Kompost oder in den Biomüll. Über den Restmüll sollten größere Mengen an Fleisch- und Wurstwaren entsorgt werden, da in der Kanalisation dadurch Ratten angelockt werden, die über Abflussrohre (z. B. WC) bis in Wohnbereiche vordringen können. Auch Hygieneartikel, Verbandmaterial, Rasierklingen, Zigarettenreste, Katzenstreu oder Kleintiersand gehören in die Restmülltonne. Die Pegnitz

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