Informationsbroschüre der Marktgemeinde Schwanstetten

15 Persönlichkeiten Pfarrer Georg Rusam Johann Georg Rusam wurde 1905 als viertes Kind des Dekans Georg Rusam und seiner Frau Laura im unterfränkischen Rothausen geboren. Nach dem Studium der Theologie an der Universität Erlangen war Rusam zuerst als Stadtvikar in St. Matthäus, Nürnberg und dann als Pfarrer in Kleinweisach, Steigerwald tätig. Am 1. September 1939 – mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges – trat er seine Pfarrstelle in Schwand an. Die Kriegs- und Nachkriegsjahre bürdeten dem jungen Pfarrer, Ehemann und dreifachen Vater vieles auf. Über viele Jahre musste er vor den Nazis ständig auf der Hut sein, denen er ein Dorn im Auge war. Auch musste er mit großen Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung Der Markt Schwanstetten kann sich zu Recht als Heimat zweier bedeutender Persönlichkeiten bezeichnen, deren Vermächtnis auch heute noch wirkt. Elisabeth Engelhardt 1925 wurde in Leerstetten Elisabeth Engelhardt als fünftes Kind eines Kleinbauern geboren. In dieser Zeit wurden Bauerntöchter Dienstmägde, bestenfalls selbst Bäuerin. Elisabeth Engelhardt wurde Schriftstellerin, Dichterin und Malerin. Als die Leerstettenerin 1964 ihren ersten Roman „Feuer heilt“ veröffentlichte, in dem sie die Rolle einer Außenseiterin thematisierte, erregte sie im gesamten deutschsprachigen Raum großes Aufsehen. Für ihr Erst­ © Ilse Klinger, Prof. Dr. Hermann Rusam Elisabeth Engelhardt im Malersaal © Familie Engelhardt Museumsverein Schwanstetten Mit der Geschichte Schwanstettens und seiner Ortsteile befasst sich seit 2007 mit viel Engagement der Museumsverein Schwanstetten. Ereignisse, Entwicklungen, Gebäude und Persönlichkeiten leben durch den Verein und seine Arbeit auf und bleiben der Nachwelt eindrucksvoll erhalten. Der Verein sammelt nicht nur die Daten und Fakten der Vergangenheit, er belebt diese auch auf unwiderstehliche Art und Weise. Museumsverein Schwanstetten 1. Vorsitzende Brigitte Geiß Sonnenstraße 36, 90596 Schwanstetten Telefon 09170 7343 E-Mail geiss@museum-schwanstetten.de Internet www.museum-schwanstetten.de des Pfarrgemeindelebens fertigwerden. Einen Teil seiner Erinnerungen hinterließ Rusam, der 1988 in Nürnberg verstarb, in seiner Kriegschronik – einem Tagebuch vom 1. Januar bis zum 13. Mai 1945. 1949, zehn Jahre nachdem Rusam nach Schwand gekommen war, wurde er in die Pfarrei St. Jobst, Nürnberg berufen. lingswerk wurde sie 1967 mit dem Förderpreis der Stadt Nürnberg ausgezeichnet. 1974 erschien ihr zweiter Roman „Ein deutsches Dorf in Bayern“. Im Mittelpunkt stehen ihre Heimat und die Umbrüche, denen diese unterworfen war. 1978 starb Engelhardt in Leerstetten an den Folgen eines Gehirntumors. Vielleicht wäre die Autorin in Vergessenheit geraten – ihre Schriften waren zu Lebzeiten einem nur kleinen Publikum bekannt – wenn sich nicht einige Menschen für den Erhalt ihres Werkes eingesetzt hätten. Bereits 1979 widmete der Markt Schwanstetten seiner Schriftstellerin eine Gemeindestraße, 1994 erschien die erste Biografie „Auf den Spuren Elisabeth Engelhardts“. Geschrieben wurde diese von der angesehenen Autorin Ingeborg Höverkamp. Die Schwanstetterin war gleichzeitig die erste Preisträgerin des seit 1997 alle drei Jahre durch den Landkreis Roth verliehenen Elisabeth-Engelhardt-Preises. Mit der Autorin Monika Martin erhielt im Jahr 2018 eine weitere Schwanstetterin den angesehenen Literaturpreis.

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