Schule beendet. Und was dann? IHK Schwerin

60 Berufsausbildung sichert die eigene Zukunft Immer noch gilt der Grundsatz: Im eigenen Unternehmen ausgebildete Jungfacharbeiter sind die Basis für die Zukunft des Unternehmens. Jah­ relang hatten es die Schulabgänger schwer, in Mecklenburg-Vorpom­ mern einen Ausbildungsplatz zu finden. Die Zeiten ändern sich! Heute haben Unternehmen Probleme, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. In Zukunft wird das noch schwieriger! Bundesweit stehen über 350 Ausbildungsberufe zur Verfügung, die ständig erneuert und modernisiert werden, allein in den letzten drei Jahren erfolgte dieses in über 60 Ausbildungsberufen. Es folgen weitere Neuordnungen. Damit gibt es für die Unternehmen und Betriebe ausrei­ chend Möglichkeiten, über vorhandene Ausbildungsberufe den eigenen Nachwuchs heranzubilden. Der Berufsabschluss kann auch schneller erreicht werden. Die Dauer der Berufsausbildung ist in den jeweiligen Verordnungen zu den Ausbildungsberufen einheitlich festgelegt. Es gibt Ausbildungsbe­ rufe, die man 2, 3 oder 3½ Jahre erlernt. Wusstest Du, dass es verschie­ dene Möglichkeiten gibt, den Berufsabschluss schneller zu erreichen? 1. Abkürzung der Ausbildungszeit Die IHK kann als zuständige Stelle nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) auf gemeinsamen Antrag des Auszubildenden und des Ausbil­ dungsbetriebes die Ausbildungszeit kürzen, wenn zu erwarten ist, dass die Auszubildenden das Ausbildungsziel in der gekürzten Zeit errei­ chen. Empfohlenes Kriterium für eine Anrechnung kann z. B. sein: Bei Auszubildenden mit Fachhochschulreife oder Hochschulreife kann die Anrechnung/Kürzung von 12 Monaten erfolgen. 2. Vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung Auszubildende können auf Antrag vor Ablauf der Ausbildungszeit zur Abschlussprüfung zugelassen werden, wenn ihre Leistungen dies recht­ fertigen. Danach müssen: • die für die Abschlussprüfung relevanten Leistungen in der Berufs­ schule und im Betrieb überdurchschnittlich, d. h. mindestens gut sein und • die Ausbildungsinhalte aus der Ausbildungsordnung im Wesentlichen bis zur Prüfung erworben sein. Zusatzqualifikationen heben den Marktwert Für jeden Ausbildungsberuf sind die theoretischen und praktischen Inhalte, die während der Berufsausbildung vermittelt und angeeignet werden müssen, genau festgeschrieben. Damit entsteht die bundes­ weite Vergleichbarkeit der Berufsabschlüsse, die letzten Endes auch über die Zwischen- und Abschlussprüfungen sichergestellt werden. Zusatzqualifikationen erhöhen die Wertigkeit und geben dem Arbeit­ geber ein Signal, dass sich der Auszubildende über das normale Maß der Ausbildung hinaus fachlich engagiert hat. Dieses kann sein: • Zusatzqualifikation aus dem Bereich Fremdsprachen (Fremdspra­ chenkorrespondent), • IT-Zertifizierung nach Microsoft, Cisco, Linux (MCSE, CCNA, LPIC), • Zusatzqualifikationen Schweißen (z. B. Lichtbogenhandschweißen). Auslandsaufenthalte während der Berufsausbildung? Soziale Kompetenz und die sichere Anwendung einer Fremdsprache sind wichtige Voraussetzungen für globales Agieren auf den Märkten. Aus­ zubildende können im Rahmen der Ausbildung einen Auslandsaufent­ halt (i. d. R. 4 Wochen) absolvieren, um Kompetenzen und Fertigkeiten zu erweitern. Während dieser Zeit findet die Ausbildung bei einem Part­ nerunternehmen statt. Lerninhalte der Berufsschule am Ausbildungs­ standort müssen ggf. eigenständig vor- oder nachgearbeitet werden. Wie weiter nach der Ausbildung? Aufstiegsfortbildung = Höhere Berufsausbildung Mit einer breiten Palette von öffentlich-rechtlichen Abschlüssen der Höheren Berufsbildung (Fortbildungsabschlüssen) hilft die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin beim Ausbau der Karrierechancen nach der Ausbildung. Aufstieg in drei Stufen (vgl. Grafik) Zur Umsetzung ihres staatlichen Auftrags der Wirtschaftsförderung haben die IHKs ein dreistufiges System von anerkannten Abschlüssen der Höheren Berufsbildung entwickelt: • Der Erstausbildung folgt die Weiterbildung auf der Ebene der „Fach­ berater“ und „Servicetechniker“ beziehungsweise vergleichbarer Abschlüsse. Diese Abschlüsse sind zumeist dem Niveau 5 des Deut­ schen Qualifikationsrahmens (DQR) zugeordnet. • Auf der Ebene der Fachwirte, Fachkaufleute, Aus- und Weiterbil­ dungspädagogen, Operativen Professionals und Meister werden Fach- und Führungskompetenzen geprüft. Diese Abschlüsse haben meist ein DQR-Niveau von 6; das entspricht dem der Bachelor- Abschlüsse der Hochschulen. • Die dritte und oberste Stufe bilden die Weiterbildungen zum Geprüf­ ten Betriebswirt, zum Geprüften Technischen Betriebswirt, zum Geprüften Berufspädagogen und zu den Strategischen Professionals. Sie vermitteln ein vielseitiges Repertoire an Leitungskompetenzen, wie sie auf der betrieblichen Managementebene erforderlich sind. Diese Abschlüsse sind – analog zu den Master-Abschlüssen der Hochschulen – dem DQR-Niveau 7 zugeordnet. Fachkräfte für IHK-Unternehmen

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