Informationsbroschüre der Gemeinde Seelbach

9 n Seelbach als Klosterort 1735 beziehen die Franziskaner von der Tiroler Ordensprovinz einen kleinen Konvent, der bereits in der Säkularisation 1813 aufgehoben wird. Das Klostergebäude mit der ehemaligen Kirche „St. Michael“ wird heute als Rathaus genutzt, nachdem es zunächst zu einer Fabrik umgebaut und später Schule war. Der Bau des Klosters hat in Seelbach einen kleinen „Bauboom“ ausgelöst. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wird Seelbach ein kleines „Zentrum“. Besonders die Zigarrenfabrikation gibt Hunderten aus der Raumschaft Arbeit und Brot. Zahlreiche Gebäude stammen aus dieser „Gründerzeit“, was man am Baustil unschwer erkennen kann. Weitere Zäsuren gibt es durch die beiden Weltkriege. Nach dem ersten Krieg Not und Arbeitslosigkeit; nach dem zweiten Krieg zusätzlich Probleme durch die Unterbringung und Eingliederung von Flüchtlingen und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten. n Schönberg In den Fürstenbergischen Urkundenbüchern wird am 4. Januar 1444 erstmals die Ortsbezeichnung „am Schunberg“ (schin = hell, sichtbar) genannt. Die Anfänge der Siedlung dürften jedoch einige Jahrhunderte weit zurückliegen und um die Jahrtausendwende zu suchen sein. Die Rodung der Vogtei Schönberg ist wohl die Leistung der Herren von Geroldseck. Inwiefern auch die Abtei Gengenbach daran beteiligt war, ist nicht erwiesen, obwohl das Kloster später in Besitz bestimmter Güter und Rechte auf dem Schönberg ist. Die Herren von Geroldseck verloren 1486 ihr Herrschaftsgebiet an den Pfalzgrafen Philipp. Nach mehreren Herrschaftswechseln erhielt 1511 Gangolf I. die Burg und die Vogteien Prinzbach und Schönberg zurück. n Wittelbach Wittelbach wurde erstmals am 3. April 1144 in einem päpstlichen Schutzbrief urkundlich erwähnt. Darin bestätigt Lucius II. die Rechte und Besitztümer St. Trudpert, darunter solche in „Wittilunbach“. Wittilunbach, vermutlich der alte Name des Michelbronnbächle, bedeutet „Bach des Wililo“. Um 1300 gehörte Wittelbach den Dautensteinern und den von Burnebach. Im 14. Jahrhundert erhielt das Kloster Ettenheimmünster die Herrschaft über Wittelbach und prägte damit bis zur Säkularisation 1802/1803 entscheidend die Geschichte der Siedlung. Nach der Auflösung des Klosters wird Wittelbach dem kurfürstlichen Badischen Oberamt Mahlberg unterstellt. 1837 wird Wittelbach der Pfarrei Seelbach angegliedert, nachdem es zuvor dem Oberamt Lahr angehörte. 1883 wird das Schul- und Rathaus gebaut. Rathaus Schönberg Rathaus Wittelbach

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