Informationsbroschüre der Gemeinde Seelbach

29 Das Brunnenhaus war nur durch den obersten Burghof erreichbar und somit gut vor Angriffen geschützt. Während ihres Bestehens wurde die Burg dreimal belagert. 1689 erfolgte die endgültige Zerstörung durch die Franzosen – die Burg brannte vollständig aus. Die Burgruine Hohengeroldseck ist ganzjährig kostenlos für Besucher geöffnet. Der hintere Burgteil mit frühgotischen Spitzbogenfenstern kann über eine Wendeltreppe bestiegen werden. Vom dortigen Wehrgang aus hat man einen herrlichen Rundblick in das Schutter-, Kinzig- und Harmersbachtal sowie auf die Stadt Lahr bis zu den Vogesen. n Burgruine Lützelhardt Der Lützelhardt (461 m), Zufluchtsstätte der Vorzeit, von einer Burg gekrönt, von Sage und Historie umwoben. Die Burgruine Lützelhardt auf dem gleichnamigen Seelbacher Hausberg ist das älteste Seelbacher Baudenkmal. Lützelhardt bedeutet im Althochdeutschen „kleiner Wald“. Die Burg erfüllte vermutlich eine besondere Funktion als Eckpfeiler des Burgendreiecks Ortenberg – Lahr – Lützelhardt, welches das Kinzigtal mit der wichtigen Verbindung nach Villingen zum Bodenseeraum und auch die östliche Rheinstraße absicherte. n Geroldsecker Waffenschmiede Die mit Wasserkraft betriebene Schmiede mit ihren mächtigen Hämmern und mechanischen Antrieben wurde 1280 erstmals erwähnt und lieferte früher Waffen für die Ritter der Burg Hohengeroldseck. Seit 1596 ist die Schmiede im Besitz der Familie Fehrenbach, die sich inzwischen von geschichtlichen Zwängen befreit hat: Als die Franzosen 1689 die Hohengeroldseck zerstörten, ließen sie die Schmiede heil, nahmen dem damaligen Besitzer jedoch den Eid ab, nur noch Werkzeug herzustellen. Über Generationen hinweg hielt sich die Familie an das Versprechen. Erst 1970, als sich die Werkzeugproduktion nicht mehr lohnte, begann man dort wieder Waffen zu schmieden – als dekorative Sammler- und Liebhaberstücke. Heute werden sogar wieder Kampfwaffen für historische Schaukämpfe hergestellt – bisher ohne französisches Veto... n Historische Mühle Glatz Direkt am Radweg Rhein-Schuttertal liegt die „Historische Mühle Glatz“ mit Wohnhaus, Ökonomiegebäude, Garten und Grünland. Die original erhaltene und historische Mühlenanlage wurde nach umfangreicher Renovierung 1987 als privates Freilichtmuseum eingerichtet. Die Renovierung wurde 1992 von der Architektenkammer Baden-Württemberg ausgezeichnet. Zu der umfangreichen und einzigartigen Mühlenanlage gehören eine Getreidemühle aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, eine Gerstenstampfe von 1800, eine Ölmühle von 1848, verschiedene Sägemühlen, eine riemengetriebene Schärfmaschine, eine Kelterei mit Riemenantrieb für Mühlwerk und Hochdruckpresse aus der Mitte des 20. Jahrhunderts sowie eine Kleinwasserkraftanlage zur Stromerzeugung. Die technischen Einrichtungen befinden sich im Originalzustand. Ein handgeformter Ziegel vom Dach des Mühlengebäudes, in den der damalige Handwerker die Jahreszahl 1792 eingeritzt hat, gibt zunächst einen möglichen Anhaltspunkt über das Alter der Mühlenanlage. Wer die Wehranlage an der Schutter und die Mühle angelegt hat, ließ sich aus Archivunterlagen leider nicht ermitteln. Seit 1909 befindet sie sich im Besitz der Familie Glatz. Burgruine Lützelhardt ⓒ Ronald Buck

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