Informationsbroschüre der Stadt Sindelfingen-Darmsheim

Zur Geschichte Darmsheims – kurzer Überblick „Die erste sichere Kunde vom Auftreten des Menschen auf unserer Markung stammt aus der jüngsten Bronzezeit. Woher jene ersten Ansiedler auf Darmsheimer Boden kamen, wissen wir nicht“. So führt Alfred Beck in seiner „Chronik von Darmsheim“ (Böblingen 1930) in die Geschichte von Darmsheim ein. Sechs Grabhügel auf dem Eichelberg zeugen von den ersten Menschen: Das älteste Grab dürfte etwa aus dem Jahre 1000 v. Chr. stammen. Die Grabhügel weisen auf eine frühe Besiedlung des Eichelberges mit landwirtschaftlicher Nutzung der nördlichen Fluren hin. Um etwa 400 v. Chr. drangen Kelten aus dem heutigen Frankreich in die Region Darmsheim und blieben bis um Christi Geburt hier sesshaft. „Zwar war Darmsheim von römischen Siedlungen umgeben (Sindelfingen, Böblingen, Aidlingen, Döffingen, Maichingen), doch wurden auf unserer Markung bisher keine Römerfunde gemacht (…); aber es führen zwei von den Römern angelegte bzw. benutzte Wege hindurch, so einWeg von Sindelfingen über Darmsheim nach Aidlingen“ (Alfred Beck). Die Alemannen, ein Bund schwäbischer Volksstämme, besiedelten um 260 n. Chr. nach intensiven mehrere Jahrzehnte dauernden Kämpfen gegen die Römer Darms- heimer Boden. Von ihnen stammt der Bau der Fachwerk- häuser, wie sie bis ins 18. Jahrhundert gebaut wurden: Bei den Häusern wurden die Zwischenräume mit Reisig ausgefüllt und mit Lehm verstrichen. Nachdem der Frankenkönig Chlodwig die Alemannen besiegte, trennte er den zum Bistum Konstanz gehörenden Ort von Maichingen. In der Zeit von 550 bis 750 verlief hier die Stammesgrenze zwischen Schwaben und Franken. Alemannische Reihengräberfelder auf der Flur Rosenäcker weisen darauf hin. Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1140/50 zurück, als Darmsheim im Zusammenhang mit Schenkungen an das Kloster Hirsau genannt wurde. Im 13. Jahrhundert begann die gemeinsame Geschichte mit Sindelfingen, als die Sindelfinger Chorherren die Kirche in Besitz nahmen. Seit 1357 gehört Darmsheim zu Württemberg. Die nach der Rückkehr Herzog Ulrichs reformierte Kirche, mit ihren spätgotischen Fresken zum Glaubensbekenntnis, wurde 1600 und 1804 umgebaut, 1966 und abermals – nach einem Dachstuhlbrand infolge Brandstiftung – 1972 restauriert. Darmsheim erlebte die Gräuel des 30-jährigen Krieges, als die Einwohnerzahl um die Hälfte auf rund 300 Personen sank. In den kommenden Jahrzehnten kam es immer wieder zu Einquartierungen von Soldaten, die Bevölkerung litt unter „Kontribution“ (Geldleistungen, die unter Besatzung zu zahlen waren) und der Abgabe von Naturalien. Das 1776/77 erbaute, 1839 und 1885 erweiterte Schulhaus, war wohl lange schon zu klein, aber erst 1953 wurde mit dem Bau der heutigen Grundschule begonnen. Die „Krautgartenquelle“ hatte früher den südlichen Ortsteil mit Wasser versorgt, die anderen Häuser mussten pumpen. Mit Erfassung der Quelle in der Seealimend beginnt 1894 die moderneWasserversorgung. Hinzu kam 1902 die Sindelfinger Affalterriedquelle, wofür der Stadt Sindelfingen im Gegenzug ein Steinbruch überlassen wurde, der heutige Steinbruch Schäfer. 4 Großbrand 20.08.1907 Steinbrucharbeiter um 1920

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