Take off Magazin für Ausbildung, Beruf und mehr ... für den Elbe-Weser-Raum, 2019/2020

32 Die Berufsbereiche im Überblick Pflegeberufe Pflegebedürftigkeit kann jeden treffen, sei es aufgrund einer Behinderung, einer Krankheit oder altersbedingt. Daher ist es sehr wichtig, dass es genügend Menschen gibt, die in der Pflege arbeiten. Wenn du dir vorstellen kannst, das Leben älterer oder gesundheitlich ein- geschränkter Menschen zu begleiten und zu erleichtern, dann ist ein Pflegeberuf vielleicht genau das Richtige für dich. Während eines Freiwilligen Sozialen Jahres oder beim Bundesfreiwilligendienst hast du die Gelegenheit, in einen sozialen Beruf hineinzuschnuppern. Altenpfleger/-in Ausbildungsdauer: 3 Jahre Deine Aufgaben drehen sich um die Pflege und Betreuung alter Menschen in Krankenhäusern, Altenwohnheimen oder Privat- haushalten. Je nach individuellem Bedarf hilfst du deinen Pfleglingen beim Aufstehen, Anziehen oder Essen. Du sorgst für sinnvolle Beschäftigung und suchst dabei immer das Gespräch. Denn vor allem, wenn du es mit Menschen zu tun hast, die an Demenz leiden, musst du selbst die einfachsten Dinge des Alltags wieder ins Gedächtnis rufen. Für diese Ausbildung solltest du außerdem gerne mit vielen verschiedenen Menschen umgehen und dich mit Kollegen, Ärzten und Angehörigen genau absprechen. Damit auch die nachfolgende Schicht alles über deine Pfleglinge weiß, ist es wichtig, die Ereignisse des Tages genau zu dokumentieren. Eines solltest du bei dieser Ausbildung jedoch nicht unterschätzen: Auch der Umgang mit dem Tod spielt eine große Rolle und verlangt seelisches Gleich- gewicht von dir. Heilerziehungspfleger/-in Ausbildungsdauer: 2 – 4 Jahre Hilfe im Alltag, geduldiger Zuhörer, Förderer und Freund – das alles bist du als Heilerziehungspfleger für deine Pfleglinge. Du betreust Menschen, die an einer körperlichen, seelischen oder geistigen Behinderung leiden und daher auf Hilfe ange- wiesen sind. Du unterstützt sie im Alltag, indem du ihnen beispielsweise beim Einkaufen oder der Hausarbeit unter die Arme greifst. Du motivierst deine Schützlinge außerdem zu einer sinnvollen Freizeitgestaltung, bietest Hilfe zur Selbsthilfe oder kümmerst dich um ihre berufliche oder schulische Ein- gliederung. Dabei ist oft viel Geduld und Einfühlungsvermögen gefragt, wenn sich zum Beispiel manche Verhaltensweisen nur schwer nachvollziehen lassen. Gesundheits- und Krankenpfleger/-in Ausbildungsdauer: 3 Jahre Ab in den dramatischen Klinikalltag wie bei George Clooney in „Emergency Room“? Mit überzogenen Arztserien hat dein Alltag als Gesundheits- und Krankenpfleger eher wenig zu tun. Du trägst einen wichtigen Teil dazu bei, dass in einem Kran- kenhaus alles rund läuft. Du betreust und versorgst im Schicht- dienst kranke und pflegebedürftige Menschen, dokumentierst deine Schritte in Akten und verabreichst auf ärztliche Verord- nung Medikamente. Ein verantwortungsvoller Job, bei dem schon ein kleiner Fehler schlimme Auswirkungen haben kann. Doch es wartet auch viel Abwechslung und Spannung auf dich, denn während deiner Ausbildung lernst du viele verschiedene Stationen und fast täglich neue Menschen kennen. Ergänzend zu deinen praktischen Erfahrungen besuchst du während der Ausbildung in regelmäßigen Abständen eine Berufsfachschule für Krankenpflege. Dort werden dir wichtige medizinische Grundlagen vermittelt, aber auch Naturwissenschaften und Psychologie stehen auf dem Programm. © Alexander Raths – Fotolia