Bürgerinformationsbroschüre der Stadt Strehla

Stadt Strehla 5 Zur Stadtgeschichte Strehla hat seine Wurzeln sicher in einer slawischen Siedlung, die dem Wort Streyl-ztrelnica, gleich Pfeil, ihren Namen zu verdanken hat. Einen Pfeil führt die Stadt noch heute in ihrem Stadtwappen. In früheren Zeiten hatte der Ort eine starke Bedeutung, denn hier kreuzte die Hohe Straße als Verbindungslinie vonWest nach Ost dieElbe.Das löste andererseits denBau der verschiedenstenWehranlagen aus. Die älteste ist ineinemteilweiseerhaltengebliebenen Ringwall zu finden. Danach werden die Slawen zur Sicherung der Furt eine Befestigungsanlage errichtet haben, die nach der Eroberung durch die Deutschen zum Burgwart ausgebaut worden ist. Daraus entstand im16.Jahrhundert unser Schloss. Die Stadt wechselte oftmals ihren Besitzer, bis 1384 der Ritter Otto von Pflugk welcher mit Schloss und Städtlein vom böhmischen König Wenzel beschenkt wurde. Unter dieser Herrschaft entwickelte sich Strehla zu einem typischenAckerbürgerstädtchen. Zu ihrem Handwerk betrieben die Bürgermeist noch Landwirtschaft. Stark ausgeprägt war auch die Fischerei. Besonders das Töpferhandwerk hatte Strehla zu Ruhm verholfen. 1565 hatte der 24-jährige Töpfer Melchior Tatzen in der Kirche eine Kanzel errichtet, die er zuvor in seinerWerkstatt aus Ton gefertigt hatte. Dieses Meisterwerk handwerklichen Könnens hat unserem Ort den Namen „ToppStrehle“ eingebracht. Mit der Ablösung der feudalistischen Ordnung verlor Strehla an Bedeutung. In Riesa war die erste Ferneisenbahn Deutschlands über die Elbe geführt worden, woraufhin Riesa sprunghaft wuchs. Erst nach dem Bau der Schmalspurbahn 1891 nach Oschatz taten sich einige Betriebe auf. Das hatte wiederum die Ausdehnung des Wohngebietes unserer Stadt zur Folge. Die positive Entwicklung wurde durch die Kriege behindert.Als sich am25.April 1945 in der Mittagsstunde hier in Strehla erstmals amerikanische Soldatenmit Angehörigen der Roten Armee verbrüderten, fand der schreckliche Völkermord sein Ende. Die weitere Entwicklung Strehlas fand ihren Schwerpunkt als Naherholungsgebiet. Das wurde vor allem durch den Reiz des Elbebogens in der hiesigen Landschaft und der erhalten gebliebenenmittelalterlichen Bausubstanz der Altstadt unterstrichen. Viele ehemalige Bauernhöfe lassen sich noch an den Toreinfahrten erkennen. Der gesamte Stadtkern mit dem Marktplatz und den dort einmündenden Straßen wurde unter Denkmalschutz gestellt. Schloss Luftbild Strehla

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