Gemeinde Süsel Bürgerinformationsbroschüre

Im Mittelpunkt des Gaues war ein Burgwall – zum Gutsbezirk Oevelgönne gehörig – am Nordufer des Süseler Sees, der „Schanze“ genannt wird. Die weit in den See vorspringende Moränenkuppe, deren Böschung man gut vom Süd- und Westufer des Sees aus erkennt, weist Reste einer einst wesentlich stärkeren Befestigung auf. In der Gegend dieser „Schanze“ häufen sich die Funde der frühgeschichtlichen Zeit. Von dieser ehemaligen Burg am Nordufer ist der Name „Süsel“ auf das friesische KoloDen Namen Süsel überlieferte erstmals Helmold (Chronica Slavorum Kap. 57: Susle) als Bezeichnung eines Gaues, in den Graf Adolf II. von Holstein bei der Landverteilung des Jahres 1143 friesische Siedler einweist. Dieser Gau erstreckte sich bis zum Bungsberg und über das Neustädter Binnenwasser hinaus. Süsel selbst liegt im südlichen Teil des Gaues und geriet knapp 11/2 Jahrzehnte früher in das Blickfeld des Chronisten als der nördliche Teil. nistendorf am Südufer übergegangen. Wenige Jahre nach seiner Begründung bestand es seine Feuerprobe. Im Hochsommer 1147 strömten nach der Brandschatzung Lübecks obotritische Scharen durch das Land und griffen auch das zur Zeit des Bischofs Vicelin bereits christianisierte Süsel an, das – nach Helmond – von knapp 100 Mann gegen etwa 3.000 angreifende Slawen verteidigt wurde (Chronika Slavorum Kap. 64). ist bekannt, dass dort, wo heute auf dem breiten Buckel des Gömnitzer Berges der säulenförmige Turm steht, in alter Zeit ein mächtiger Baum stand. Nach der mündlichen Überlieferung ist es wohl eine Eiche gewesen. Sie war so prägnant, dass sie den Seefahrern im Bereich der Lübecker Bucht als Landmarke diente. Nach Zerstörung durch einen Sturm im Jahr 1815 entstand das Bedürfnis, eine neue Landmarke zu setzen. Die Gemeinde Süsel machte sich stark, den in jüngster Zeit nicht mehr benötigten Der schlichte Turm auf dem Gömnitzer Berg ist die zweithöchste Erhebung im Kreis Ostholstein mit 93,8 m über NN. Er ist vielen Einheimischen und auch Besuchern leider viel zu wenig bekannt. Dabei vermittelt er einen herrlichen Blick über die ostholsteinische Landschaft und auch über den Bereich der Lübecker Bucht. Es handelt sich bei diesem Rundturm um ein Seezeichen aus dem Jahr 1828, das vom Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein durch Bescheid aus dem Jahr 1969 unter Denkmalschutz gestellt worden ist. Aus der Geschichte Turm in ihr Eigentum zu erhalten. Zwei große Sanierungsmaßnahmen in den Jahren 1982 und 1993 machten ihn zu einem erstrebenswerten Nahziel. Nach der zweiten Sanierung kann er auch wieder bestiegen werden, aus den vier Öffnungen hat man einen interessanten Ausblick in die Umgebung. Der Wanderweg und der Parkplatz haben 2020 eine Auffrischung erhalten und eine Lichtanlage lässt den Turm in der Winterzeit erstrahlen. » D ie „Süseler Schanze“ – Eine frühere Burg am See » D er Major – Das Kulturdenkmal Gömnitzer Turm 12

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