Leben, wohnen und erholen in Tirschenreuth

„Nehmen Sie sich die Zeit“ Stadtpfarrer Georg Flierl über Geschichte und Bedeutung der Tirschenreuther Wallfahrt Einen besonderen Stellenwert im religiösen Leben der Pfarrei Tirschenreuth hat jeweils der Monatsdreizehnte. Was passiert da? Pfarrer Georg Flierl: Wir laden in unsere Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt zur Wallfahrt zum Tirschenreuther Gnadenbild ein. Die Wallfahrten gibt es seit rund 30 Jahren, am 13. Mai 1987 war die erste Wallfahrt. Wie läuft diese Wallfahrt ab? Pfarrer Georg Flierl: Daran hat sich seit 1987 nichts geändert: Ab 18 Uhr wird in der Pfarrkirche der erste und zweite Rosen­ kranz gebetet. Um 19 Uhr ist dann der feierliche Einzug des Wallfahrtsführers, oftmals ein Abt oder ein Bischof, sowie der Konzelebranten. Anschließend wird das dritte Rosenkranzgesetz gebetet. Danach, meist so gegen 19.45 Uhr, beginnt der eigent­ liche Gottesdienst mit der Predigt des Hauptkonzelebranten. Das ist aber noch nicht alles … Pfarrer Georg Flierl: Nach dem Gottesdienst findet in den Sommermonaten eine Eucharistische Lichterprozession um den Marktplatz statt. Von November bis April, also im Winter, ziehen wir durch die Pfarrkirche. Hat denn die Tirschenreuther Wallfahrt ein bestimmtes Motto? Pfarrer Georg Flierl: Ich würde vielleicht nicht Motto sagen, aber es gibt seit Beginn an vier Hauptanliegen. Wir beten für die Festigung des Glaubens, für die geistlichen Berufe, für die Erneuerung der Kirche und für Frieden in der Welt. Wer kommt denn zur Wallfahrt? Eher Ältere, eherJüngere? Oder bunt gemischt? Pfarrer Georg Flierl: Es sind eigentlich alle Generationen da. Aber klar, natürlich gehört die Mehrheit zur älteren Generation. Viele Tirschenreuther sind mit der Wallfahrt, wenn man es so sagen möchte, auch älter geworden. Die Treue und innere Verbundenheit zur Wallfahrt ist schon sehr groß, darüber freut sich dann auch der Pfarrer. Aber es kommen nicht nur Tirschenreuther, oder? Pfarrer Georg Flierl: Das ist richtig. Ich schätze mal, dass etwa die Hälfte von auswärts kommt. Und da sind dann auch Anreisen mit einer Entfernung von rund 100 Kilometern dabei. Wir haben in der Kirche 360 Sitzplätze, die sind in der Regel belegt. Und oft wird dann auch noch gestanden. Im Zentrum der Wallfahrt steht ja das Gnadenbild „Unsere Liebe Frau von Tirschenreuth“. Was hat es denn damit auf sich? Pfarrer Georg Flierl: Die Ursprünge gehen auf das Jahr 1692 zurück. Damals lagen die Mutter und Schwester sowie Schuh­ macher Johann Zottmayer wohl mit Typhus nieder. Sie riefen Maria um Hilfe an und überstanden die schwere Krankheit. Ein Bild der schmerzhaften Muttergottes sollte daran er­ innern, das sich bald zum Gnadenbild entwickelte. Wie machen Sie jemandem „Appetit“ auf die Wallfahrt, der diese bisher noch nicht erlebt hat? Pfarrer Georg Flierl: Ich würde ihm sagen: „Schauen Sie sich’s an, nehmen Sie sich die Zeit. Sammeln Sie die Eindrücke – und dann unterhalten wir uns nochmal.“ Neben einer Vielzahl von Kapellen gibt es in Tirschenreuth drei große Kirchen: Katholische Stadtpfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ Kirchplatz 2 Missionskirche St. Peter St.-Peter-Straße 38 Evangelische Erlöserkirche Äußere Regensburger Straße 65 Stadtpfarrer Georg Flierl Detailansicht der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt 38

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