Zukunftschancen für Fachkräfte und Azubi-Gewinnung im Landkreis Tirschenreuth

37 Bewerbung und Vorstellungsgespräch Wie pack ich’s an, mich zu bewerben? Du stehst vor deinem Schulabschluss, vor dem Ende deiner Berufsausbildung oder deines Studiums, oder bist bereits in Lohn und Brot, willst dich aber verän- dern? Und fragst dich: „Wie bewerbe ich mich richtig?“ Ein solcher Schritt sollte erst einmal gut vorbereitet sein. Bevor du dich mit den formalen Fragen einer Bewerbung auseinandersetzt, solltest du dir erst einmal klar darüber werden, wel- che Möglichkeiten dir offenstehen. Willst du an deinem jetzigen Wohnort blei- ben – oder bist du bereit, dich auch privat zu verändern? Berufsberatungen und die Agentur für Arbeit können dich da schon mal vorab informieren. Zusätzlich gibt’s natürlich auch das Internet, in dem du mittlerweile etliche Jobbörsen findest – Suchmaschinen, mit deren Hilfe du auf dich zugeschnittene Angebote leicht her- ausfiltern kannst. Interessiert dich eine ganz bestimmte Aufgabe, ein ganz bestimmtes Unterneh- men? Dann ist es vielleicht ganz sinnvoll, wenn du, bevor du dich an eine formale Bewerbung machst, einfach einmal beim zuständigen Ansprechpartner anrufst. Im ungünstigsten Fall wird er sagen: „Tut mir leid, wir erteilen keine telefoni- schen Auskünfte, bitte bewerben Sie sich schriftlich“. Aber vielleicht ist er auch sehr angetan, wenn du dich erst einmal erkundigen willst, wie viele freie Stellen es überhaupt gibt, wie hoch die Chancen sind und welche Weiterbildungsmöglich- keiten du hast – und wenn du ihm dann auch noch vermitteln kannst, dass dich die Aufgabe wirklich interessiert, hast du vielleicht schon einen wichtigen Kontakt geknüpft. Wie deine schriftliche Bewerbung ausse- hen kann, erfährst du in den folgenden Kapiteln. » » Wie hebe ich mich von der Masse ab? Klar: Auf manche Stelle bewerben sich Hunderte zukünftige Azubis. Viele möch- ten daher besonders auffallen – um am Ende das Rennen zu machen. Doch Vor- sicht: Auffallen-Wollen um jeden Preis hat oft genau den gegenteiligen Effekt. Sogenannte Kreativ-Bewerbungen sind in erster Linie etwas für Menschen, die sich auch auf Kreativberufe bewerben. Ein Grafiker wird seine Bewerbung sicher ausgefallen layouten, entsprechend farb- lich gestalten und mit nicht alltäglich Schrifttypen versehen. Ein Bankkaufmann dagegen wird mit den gleichen Mitteln beim zuständigen Personalchef eher einen unseriösen Eindruck erwecken. Eine Bewerbung soll einen guten Eindruck von einer Persönlichkeit vermitteln. Dabei kann und darf sie natürlich auch Akzente setzen, die andere nicht setzen. Aber diese dürfen niemals so wirken, als wollten sie ablenken von den Daten, Zahlen und Fak- ten, mit der eine Bewerbung überzeugen soll. Die Kriterien, die im Anforderungs- profil der Stellenausschreibung aufgeführt waren, müssen für die Personalentschei- der leicht zu überprüfen sein. Sollte dies nicht der Fall sein, dann landet eine zu gut gemeinte „Kreativbewerbung“ schneller im Papierkorb als eine ganz schlichte. » » Was beinhaltet eine gute Bewerbung – und in welcher Reihenfolge soll’s in die Mappe? Die Bewerbungsmappe ist die erste Visi- tenkarte, die du bei deinem potenziellen Arbeitgeber hinterlässt. Entsprechend sorgfältig sollte sie ausgearbeitet sein. Von der Reihenfolge her beginnt die Bewerbungsmappe natürlich mit einem Anschreiben – das getrennt vom Rest bei- liegen sollte. Denn der Empfänger wird es auf jeden Fall behalten, während die Mappe eventuell zurückgeschickt wird. In dem Anschreiben teilst du mit, wer du bist, was du kannst, warum du dich bewirbst und warum du dich besonders gut für die Stelle eignest. Wichtig: Halte dir immer vor Augen, was das Unterneh- men von deiner Arbeitsleistung hat. Die Mappe selbst sollte ein Titelblatt haben. Ihm folgt der Lebenslauf, der heut- zutage in der Regel tabellarisch angelegt sein sollte. Er sollte deine bisherigen schu- lischen und beruflichen Stationen lücken- los auflisten. Auf der ersten Seite des Lebenslaufs – am besten rechts oben – sollte das Bewer- bungsfoto platziert werden – ein klas- sisches Porträtfoto, das ein echter Profi gemacht haben sollte. Dahinter sollten die akademischen Zeug- nisse folgen, die du während deiner schulischen und beruflichen Ausbildung erworben hast. Und am Ende folgen die Arbeitszeugnisse, vor allem die Bewer- tung, die dein letzter Arbeitgeber dir ausgestellt hat – und die sollte natürlich möglichst gut sein. Und: Die Bewerbungsmappe sollte ordent- lich gebunden sein. © momius - stock.adobe.com

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