Trier - Ihr Stadtteil Tarforst

Ein Blick in die Geschichte des Stadtteils Trier-Tarforst 15 Ein Blick in die Geschichte des Stadtteils Trier-Tarforst Die zwei Straßen Im Sarkberg und Zum SARKBRUNNEN führen zum zweiten Brunnen in Tarforst. Das Wort Sark wird von Brunnentrog bzw. Viehtränke hergeleitet. Seit dem Ende des 16. Jahrhunderts wird dieser Brunnen, in Zusammenhang mit einem Grundbesitzer, der bei der Wasserstelle lebte, erwähnt. Der Sarkbrunnen trocknet auch in heißen Sommern nicht aus. Der Brunnenvorplatz wurde um 2012 neugestaltet und ein neuer Brunnenstock aus Sandstein montiert. Das Wasser ergießt sich in die drei gut erhaltene, aus einem Block gehauene alten Sandsteintröge. Neu errichtet wurde 2006 der Augustinusbrunnen unterhalb des Augustinusplatzes. Das Wasser wird über mehrere Kaskaden in ein Hauptbecken geleitet. Der Brunnen ist mit einem Wasserkreislauf aus­ gestattet. Das Wasser fließt durch einen Überlauf aus dem Hauptbecken in die Brunnenstube. Die Höhenabstufung ist dem Geländeverlauf in dem Grünzug Olbeschgraben angepasst. Wenn man Alt-Tarforst verlässt, findet man am Ortsausgang in der Tarforster Straße, Ecke An der Pferdsweide, auf einer Grün­ fläche, halb verdeckt unter zwei Lindenbäumen, einen 1670 aufgestellten BILDSTOCK PIETÁ aus rotem Sandstein. Bei dem Bildstock in Tarforst handelt sich um ein Hochrelief der Pietà mit wappengeziertem Schaft. Der Bildstock, im klassischen Barock- stil vollplastisch reliefiert, wurde hier vor rund 350 Jahren zur Zeit des Kurfürsten Karl Kasper von der Leyen errichtet. Er zeigt in einem bügelförmig abgeschlos- senen Bildfeld die Pieta (Mater Dolorosa – Schmerzensmutter). Darunter befindet sich auf dem halbrunden Kapitell eine Inschrift mit den Namen der Stifter des Denkmals. Der Stifter Patricius Bellea war ein kurtrierischer Hauptmann, dessen Vorfahren vermutlich aus Belgien nach Trier kamen. Er war mit Anna Margaretha Lettig verheiratet, die aus einer der reichsten Trierer Familien stammte, welche rund 100 Jahre bis Ende des 17. Jahrhunderts auch in Tarforst vermögender Grundbesitzer war. Sie bewirtschaften hier einen freien Hof, den sie 1636 an die Abtei St. Maximin verkauften. Patricius Bellea starb einige Jahre nach Er- richtung des Bildstocks, der seither an die Stifterfamilie erinnert. Im Juli 2020 wurden umfangreiche und gut gelungene Restaurierungs- arbeiten an diesem historisch bedeutenden Tarforster Kulturdenkmal durchgeführt. Die Initiative zur Erhaltung des Denkmals ging von der der Ortsgruppe Trier des Eifelvereins, in Abstimmung mit Werner Gorges, Ortsvorsteher von Trier-Tarforst, aus. Ferdinand Wollscheid, April 2021 Augustinusbrunnen Sarkbrunnen Pietá

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=