Schule - und was dann? 2019/2020 IHK Trier

Teil 1 – Vielfalt der Ausbildungswege 16 INTERVIEW MIT FRAU GELLNER-MAY UND HERRN LINDEMANS VON KOMAGE GELLNER MASCHINENFABRIK KG Seit über 110 Jahren entwickelt und produziert Komage Pressentech- nologie und periphere Anlagen für die verschiedensten Branchen und industriellen Anwendungen. Das Familienunternehmen mit Sitz in Kell am See wird besonders für die flachen Hierarchien, die kurzen und schnellen Bearbeitungswege sowie die effiziente Kommunikation zwischen den Experten und Entscheidern geschätzt. Wir haben Frau Gellner-May, Geschäfts- führerin von Komage, und Herrn Lindemans, Prokurist und Betriebslei- ter, zu einem Interview rund um das Thema Fachkräftemangel getroffen. IHK Trier: Frau Gellner-May, der Fach- kräftemangel ist in aller Munde und die Unternehmen buhlen mittlerweile um die dringend benötigten Fachkräfte oder auch um die Schüler, um sie für den eigenen Fachkräftenachwuchs im Unternehmen auszubilden. Wie erleben Sie diesen Trend? Margit Gellner-May: Früher hatten wir so viele Bewerber, dass wir eine Vorauswahl über Einstellungstests treffen mussten. Heute sind es weniger Bewerber, aber wir können unsere Stelle nach wie vor in den meisten Bereichen besetzen. IHK Trier: Was tun Sie, um Ihre Ausbildungsstellen zu besetzen? Margit Gellner-May: Wir sind in der Region als guter Arbeitgeber bekannt, sodass wir oftmals neue Kollegen durch Mund-zu-Mund-Propaganda gewinnen. Jörg Lindemans: Wir halten Vorträge an Schulen in der Region, um uns bei den Schülern bekannt zu machen, und sind auch offen gegenüber Schulprak- tika. Hierbei legen wir großen Wert darauf, wirklich gute und qualifizierte Praktika anzubieten. Zwei, maximal drei Praktikanten können wir gut par- allel betreuen. Darüber hinaus können wir keine individuelle Betreuung mehr gewährleisten und müssen daher leider weitere Interessenten ablehnen. IHK Trier: In welchen Bereichen bilden Sie aus? Jörg Lindemans: Momentan liegt der Fokus auf den technischen Ausbildungs- berufen. Hier bilden wir zum/ zur Industriemechaniker/-in aus sowie zum/zur Mechatroniker/-in, Zerspanungsmechaniker/-in, Elektroniker/-in für Betriebstech- nik und zum/zur Technischen Produktdesigner/-in. Margit Gellner-May: Zukünftig werden wir auch vermehrt im kaufmännischen Bereich ausbilden. IHK Trier: Was kann ein Auszubilden- der bei Ihnen erwarten? Jörg Lindemans: Eine gute und fachlich fundierte Ausbildung! Margit Gellner-May: Uns ist auch die Persönlichkeitsentwicklung wichtig. Wir unterstützen durch eine explizite Prüfungsvorbereitung sowie – falls not- wendig – auch durch eine Organisation von Nachhilfe. Jeder Auszubildende hat einen Mentor, der sich um ihn kümmert. IHK Trier: Wie viele Auszubildende übernehmen Sie durchschnittlich nach erfolgreichem Abschluss? Margit Gellner-May: Wir bilden für den Eigenbedarf aus, somit ist unser Ziel, alle Auszubildenden im Anschluss an die erfolgreiche Ausbildung auch zu übernehmen. IHK Trier: Haben Fachkräfte bei Ihnen die Möglichkeit, sich weiterzubilden? Margit Gellner-May: Auf jeden Fall! Auch wir nehmen den Akademisie- rungstrend wahr und sind gerne bereit, unsere Mitarbeiter bei der Weiterbil- dung zu unterstützen. Jörg Lindemans: Neben der dualen Ausbildung bieten wir auch das duale Studium an. Aktuell haben wir 9 Aus- zubildende und 3 duale Studenten. © rawpixel - unsplash.com

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