Schule - und was dann? Berufswahl 2020/2021 - IHK Trier (Auflage 20)

ELTERN IM BERUFSWAHLPROZESS | 47 • Was genau möchte es herausfinden? Ermuntern Sie Ihr Kind, seine (Lern-)Ziele klar zu formulieren, damit es das Praktikum bestmöglich für seine berufliche Orien- tierung nutzt. • Leiten Sie es an, sich rechtzeitig bei den Unterneh- men seiner Wahl um ein Praktikum zu bewerben. Und denken Sie daran: Nicht Sie schreiben die Bewerbung, sondern Ihr Kind. • Viele Unternehmen suchen sich inzwischen ihre Aus- zubildenden über ein Praktikum. Sensibilisieren Sie Ihr Kind dafür, damit es sich auch auf diesem Weg frühzei- tig eine Ausbildungsstelle sichert. • Achten Sie darauf, dass sich Ihr Kind eine qualifizierte Praktikumsbescheinigung ausstellen lässt. • Diskutieren Sie nach Beendigung des Praktikums, was Ihr Kind für sich ganz persönlich gelernt hat. Tipps: Unternehmen, bei denen Ihr Kind ein Praktikum machen kann, finden Sie im Internet unter www.ihk- lehrstellenboerse.de . Oder schauen Sie in unseren digitalen Ausbildungsatlas unter www.region-trier. de. E infach Beruf eingeben, Ort und Umkreis eingeben und lossuchen! Die IHK Trier hat einen Praktikumsleitfaden heraus- gegeben, der Schüler, Eltern und Lehrer bei der Vor- bereitung, Durchführung und Nachbereitung eines Praktikums unterstützt. Sie finden den Leitfaden unter www.ihk-trier.de, Su chbegriff: Praktikumsleitfaden. Eine gedruckte Version können Sie bei uns beziehen. Sprechen Sie uns an. Ansprechpartner bei der IHK Trier: Anne Janeczek Telefon: 0651 9777-360 E-Mail: janeczek@trier.ihk.de Alexander Oster Telefon: 0651 9777-363 E-Mail: oster@trier.ihk.de Exkurs: Einstiegsqualifizierung Eine betriebliche Form der Berufsvorbereitung bietet die Einstiegsqualifizierung (EQ). Eine Einstiegsqualifi- zierung (EQ) ist ein betriebliches Praktikum, das über die Agentur für Arbeit vermittelt wird. Pflichtbaustein dieses Praktikums, das mindestens sechs und maxi- mal zwölf Monate dauert, ist ein betrieblicher Qualifizie- rungsplan, mit dem Ihr Kind gezielt auf eine Ausbildung vorbereitet wird. Eine EQ bietet beiden Seiten Vorteile: Die Schüler können den Berufswunsch überprüfen und Erfahrungen im Betrieb sammeln. Arbeitgeber lernen vielleicht ihren künftigen Auszubildenden kennen. Die Jugendlichen erhalten während der EQ eine monatliche Praktikumsvergütung, am Ende ein Zeugnis und – auf Antrag – von der Kammer ein Zertifikat über die erwor- benen Qualifikationen. Über die gesamte Dauer der EQ sind sie sozialversicherungspflichtig beschäftigt. In vielen Bundesländern – so auch in Rheinland-Pfalz – besteht die Möglichkeit, während der EQ auch die Fach- klasse der Berufsschule zu besuchen. In Absprache mit dem Betrieb kann eine erfolgreiche EQ sogar auf eine nachfolgende Ausbildung zeitlich angerechnet werden. Weitere Informationen gibt es bei der Agentur für Arbeit. Über einen Aspekt sollten Sie sich aber auch im Klaren sein: Ein Praktikum kann manchmal auch ernüchternd sein, vor allem, wenn der bisherige Traumjob am Ende doch nicht so grandios ist, wie vorher angenommen. Aber: Es ist sinnvoller, diese Erfahrung zu machen, bevor Ihr Sohn oder Ihre Tochter einen Ausbildungsvertrag unterschreibt und noch Zeit ist, sich umzuorientieren! Das Praktikum ist also durchaus auch gewinnbringend, wenn Ihr Kind im Anschluss den Beruf ausschließen kann. Aber Vorsicht! Hier gilt es zu reflektieren. Wieso blieb im Praktikum die Bestätigung aus? Lag es tatsächlich am Berufsbild, oder vielleicht am Betrieb? Wenn Ihr Kind unsicher ist, sollte es nicht zögern, ein weiteres Praktikum– imgleichen Berufs- bild – bei einem anderen Unternehmen anzustreben. Wie können Sie Ihr Kind sinnvoll in und durch das Praktikum begleiten? • Sprechen Sie frühzeitig mit Ihrem Kind über das Praktikum. • Über welchen Beruf möchte es sich in welchem Ausbil- dungsbetrieb informieren?

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