Amt Trittau Jahrbuch 2021 (Auflage 50)

52 AMT TRITTAU Singschule JONA / Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Trittau / Katholische Kirchengemeinde St. Marien gen belastend waren und sind, ha- ben wir es im vergangenen Jahr geschafft, die Chorfamilie in Klein- gruppen draußen singend auf der Wiese, solistisch in Gottesdiensten, unterwegs auf der Suche nach gro- ßen für das Singen abstandsgerech- ten Räumen, zusammenzuhalten und im Ort immer wieder erlebbar werden zu lassen; auch in digitalen Formaten waren so die Chöre zu hören. Ein Kinder-Musical, eine Bach-Kan- tate und ein klangvolles, modernes Oratorium zum Magnificat blieben allerdings ohne Publikum im Kreis der mehr als 100 Sängerinnen. Sie aber hat das zusammengeschweißt, stark gemacht für neue Formate des Auftretens wie beispielsweise beim 2. Trittauer Adventslicht, die musi- kalische Ausgestaltung einzelner Stationen der Weihnachtsgeschich- te und vieles mehr. Wer Lust hat mitzumachen, meldet sich gern bei Kreiskantorin Barbara Fischer, kirchenmusik@kirche-­ trittau.de Weitere Informationen finden Sie/ findet Ihr auch unter www.kirche-­ trittau.de. Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Trittau „Sie kommen!“, hieß es am 12.02.2020, als die ökumenische Prozession der Sternsingerkinder die Martin-Luther-Kirche erreichte. Sie hatten Lieder, Texte und die Se- genskreide im Gepäck. Mit biblisch- literarischen Texten, konzertanter Klaviermusik und dem Angebot ei- nes persönlichen Segens wurden schuss, der ein besonderes Auge auf die Öffentlichkeitsarbeit und damit auf die Außenwirkung der Kirchen- gemeinde haben wird. Die Website kirche-trittau.de erfuhr zum ersten Advent, also passend zum Start des neuen Kirchenjahrs, einen Relaunch. Und bietet Interessierten nun auch das Abo eines Newsletters. Der Kir- chengemeinderat dankt ganz be- sonders Herrn Asmus Bergemann für sein 15-jähriges unermüdliches En- gagement als Web-Administrator und Web-Redakteur. Das zweite Trittauer Adventslicht passte sich den neuen Gegebenheiten an und wurde zum Hoffnungsleuchten für mehr Mitmenschlichkeit. Dass in der biblischen Weihnachtsgeschichte viele unterwegs sind – Maria, Josef, Hirten, Engel, Könige – nahm das Planungsteam zum Anlass, das Weihnachtsgeschehen als Outdoor-­ Parcours zu inszenieren. Leider musste die Veranstaltung dann Co- rona bedingt ausfallen. Die Weih- nachtspredigt gab es per Tüte zum Mitnehmen. „Barmherzig“ soll es ins neue Jahr gehen, mit Herz, das Nöte erspürt und Verstand, der Abhilfe schafft. Susanne Schumacher Katholische Kirchengemeinde St. Marien Kirche und Kindergarten In diesem Jahr hat sich in unserer Gemeinde viel verändert, und das ist nicht nur Covid 19 geschuldet. Es begann schon im Spätherbst 2019, als uns Frau Gottwaldt benachrich- tigte, dass sie wegziehen wird. Frau Gottwaldt, die so etwas wie die gute Seele in unserer Kirche war: Sie sorg- te dafür, dass unsere Kirche immer offen stand; sie erledigte Hausmeis- ter- und Bürodienste; sie war stets da, wenn jemand etwas brauchte, und auch ihr Sohn Jonas sorgte für Leben in unserer Gemeinde. Anfang Dezember war es soweit, die Wohnung war plötzlich leer. Nie- mand war mehr da, der uns nett und freundlich begrüßte. Um die Kirche weiterhin offen zu halten, musste Frau Lorenz jedenMorgen und jeden Abend extra hinfahren, um die Tür auf- bzw. zu zuschließen. Außer- demmussten wir lernen, mit Dingen umzugehen und zu erledigen, die Frau Gottwaldt die ganzen Jahre mit größter Selbstverständlichkeit durchgeführt hatte. Nun hieß es Nachmieter zu finden. Zum Glück dauerte dies nicht lange, denn die politische Gemeinde Trittau suchte Räumlichkeiten, um Kinder- gartengruppen unterzubringen. Nachdem die Modalitäten bespro- chen und der entsprechende Vertrag aufgesetzt waren, ging es los. Es wurde gehämmert und gebohrt, ge- mauert, gespachtelt und gestrichen, denn aus der bisherigen Wohnung und dem Büro mussten zwei Grup- penräume und die notwendigen Nebenräume errichtet werden. Es war viel Arbeit und zeitweilig noch mehr Dreck, doch der Aufwand hat sich gelohnt. Der neue Kindergarten konnte in helle und freundliche Räu- me einziehen. Seit dem 1. September krabbelt, brabbelt und quietscht es nun von fröhlichen Kleinkindern auf unserem schönen großen Gelände in und um die katholische Kirche herum, dass es eine wahre Wonne ist: Die „Bille-­ Bande“ ist angekommen! am Valentinstag Silberpaare über- rascht. Drei Jugendliche erwarben die TeamerCard und damit das Knowhow, aktiv in die Jugendarbeit einzusteigen. Die Gruppe der Kon- firmandinnen und Konfirmanden bogen auf die Zielgerade – und dann kam die Pandemie. Der Jahrgang 2019/2020 verschob die Konfirma- tionen ins Frühjahr 2021, voller Hoffnung auf Familienfeste in dann wieder bewährtem Rahmen. Mit dem Lockdown und quasi über Nacht hielt die Digitale Kirche auch in Trit- tau Einzug. Formate wie ‚Gedanken­ splitter‘ und Andachten als Podcasts entstanden; Videokonferenzen statt Präsenzsitzungen, Seelsorge am Te- lefon, Mund-Nasen-Maske, Desin- fektionsspray und Abstand statt eines festen Händedrucks. Zwischen Kontrollverlust und Gottvertrauen fand die Kirchengemeinde ihre eige- ne Haltung zur unabänderlichen Gesamtsituation. Kreative Köpfe und geschickte Hände setzen immer neue Möglichkeiten in Szene, um Nähe trotz Distanz, Zusammenhalt trot z Hygieneverordnung, zu schaf- fen . Das für die Jugendlichen ge- plante 11-tägige Zeltlager auf Feh- marn fand mit neuem Konzept für Kleingruppen rund um den Trittauer Kirchturm statt. So war im Juli für zwei Mal vier Tage das Kirchenge- lände fest in jugendlicher Hand. OpenAir wurde zum geflügelten Wort, weil draußen sein durfte, was drinnen zur Gefahr hätte werden können. Die Schüler*innen der Hahnheideschule installierten eine bunte Fadenskulptur gegen Rassis- mus vor der Martin-Luther-Kirche. Initiiert von der Künstlerin Antje Feger und der Klassenlehrerin Frau Tomschin brachte das Kunstwerk viele Passanten ins Gespräch. Aus dem Kirchengemeinderat heraus konstituierte sich ein neuer Aus-

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