Amt Trittau Jahrbuch 2021 (Auflage 50)

Bundesstraße 404 das Ausrücken der Feuerwehr Trittau. So gab eine Mas- senkarambolage nahe demRastplatz „Karnap“ Anlass zur Alarmierung. Des Weiteren stießen auf dem neu ge- bauten Teilstück der Bundesstraße nahe Lütjensee ein Wohnmobil und ein LKW frontal zusammen. Der Zusammenstoß beider Fahrzeuge machte eine Bergung einer Person mit technischem Gerät erforderlich. IndenMorgenstundendes12.11.2020 wurden die Feuerwehren aus Grande, Witzhave, Rausdorf und Trittau er- neut auf die B 404 alarmiert. Vor Ort bot sich den Einsatzkräften ein Sze- nario, welches kaum komplexer hät- te sein können. Ein Kastenwagen war mit einem LKW zusammengestoßen und lag mit dem Heck auf der Leit- planke auf. Daher musste das Fahr- zeug zunächst gesichert werden, um im Anschluss die technische Rettung der Insassen einleiten zu können. Durch die gute Zusammenarbeit der Feuerwehrleute aus den genannten Gemeinden gelang es, unter anderem eine eingeklemmte Person zügig aus dem schräg stehenden Fahrzeug zu befreien. Bereits im Verlauf der ers- ten Erkundung vor Ort stellte sich außerdemheraus, dass der LKWeines Hygienedienstleisters verschiedene Behälter mit Chemikalien geladen hatte, von denen einige beschädigt worden waren. Die dabei freigesetz- ten Stoffe vermischten sich zum Teil und führten zu einer Freisetzung von Chlorgas. Aufgrund der angespann- ten Lage entschieden sich die Füh- rungskräfte der Feuerwehr Trittau zur Absperrung eines Gefahrenbereiches und zur Nachalarmierung des Lösch- zugs Gefahrgut des Kreises Stormarn. Die angeforderten Kameradinnen und Kameraden verschiedener Frei- williger Feuerwehren aus dem gan- zen Kreisgebiet gingen im Anschluss mit Chemikalienschutzanzügen vor, Freiwillige Feuerwehr Trittau AMT TRITTAU 91 den Straßen im Amtsgebiet zu zahl- reichen schweren Verkehrsunfällen, die alle Fähigkeiten und Fertigkeiten der Einsatzkräfte forderten. Im Feb- ruar wurde die Feuerwehr Trittau zunächst zu einem Unfall auf der Landstraße 220 zwischen Köthel und Koberg alarmiert. Bei dichtem Schneetreiben rückten sowohl das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) als auch das Löschgruppen- fahrzeug (LF20) aus, um vor Ort die Feuerwehren aus den Gemeinden Köthel und Koberg bei der Rettung einer eingeklemmten Person zu un- terstützen. Wenige Tage später er- forderte ein weiterer schwerer Ver- kehrsunfall zwischen Trittau und Großensee einen enormen Einsatz von Kräften und Mitteln. Ein Gelän- dewagen war in der Nacht gegen einen Baum geprallt, was zu einer starken Deformierung des Fahrzeu- ges führte. In der Folge musste die eingeklemmte Person durch die An- wendung verschiedener technischer Geräte und Verfahren befreit werden. Trotz der zügig gefassten Entschlüs- se durch die Einsatzleitung sowie deren unmittelbarer Umsetzung durch die Rettungskräfte, nahm die Rettung der Person eine lange Zeit in Anspruch. Dieser Einsatz verdeut- lichte, wie wichtig das Zusammen- spiel von gut ausgebildeten Ein- satzkräften der Feuerwehr und des Rettungsdienstes sowie eine zeitge- mäße, an moderne Fahrzeuge ange- passte technische Ausstattung ist, um den Einsatzerfolg zu gewähr- leisten. Insbesondere die Konzeption des Geländewagens, einhergehend mit den verbauten Materialien, er- schwerten eine schnelle Rettung der eingeklemmten Person in besonde- rem Maße. In der zweiten Jahreshälfte erforder- ten mehrere Verkehrsunfälle auf der um die Behälter zu sichern und den Austritt der Chemikalien zu unter- binden. Nach mehr als fünf Stunden konnte die Feuerwehr die Einsatz- stelle verlassen. Auch dieser Einsatz offenbarte die besondere Bedeutung des Zusammenspiels verschiedener Feuerwehren und das hohe Niveau hinsichtlich der Ausbildung und Aus- stattung von Feuerwehrangehörigen, welches erforderlich war, um die gegebene Lage zu bewältigen. Ähnliches war bei einem nicht all- täglichen Einsatz von Bedeutung. So brachte sich ein sechsjähriger Junge beim Klettern im Billetal in eine missliche Lage. Da er mit dem Fuß in einer Astgabel steckengeblieben war und sich nicht aus eigener Kraft befreien konnte, alarmierte ein auf- merksamer Spaziergänger die Feuerwehr. Mithilfe der eingesetz- ten Rettungsplattform und einem Spreizgerät, mit dem die Astgabel auseinandergedrückt werden konnte, gelang es den Kameradinnen und Kameraden, den Jungen nach kurzer Zeit zu befreien. Auch im vergangenen Jahr kam es zu besonderen Brandereignissen im Kreis Stormarn, die unter anderem die Feuerwehr Trittau beschäftigten. Ein Großbrand in Barsbüttel erfor- derte das Ausrücken mehrerer Feu- erwehren im Umkreis und beschäf- tigte die Einsatzkräfte über mehrere Stunden hinweg. Im Rahmen der Nachbarschaftshilfe kamen auch die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Trittau zum Einsatz, um bei der Brandbekämpfung in einem Betrieb, welcher Folien, Farben und Lacke verarbeitete, zu unterstützen. Im benachbarten Grönwohld geriet eine Scheune in Brand und machte das Eingreifen der Feuerwehren aus dem Amtsbereich erforderlich. Beide Großbrände zeigten erneut, wie be- deutsam die Zusammenarbeit ver- schiedener Feuerwehren und die damit einhergehende zielgerichtete Abstimmung zwischen einer Vielzahl von Einsatzkräften ist. Neben den Einsätzen beschäftigte die Feuerwehr Trittau auch die Co- vid-19-Pandemie. Seit Mitte März konnten zunächst keine Ausbil- dungs- und Übungsdienste stattfin- den, die Alarm- und Ausrückeord- nung musste umstrukturiert werden und jede Alarmierung ging mit dem Gedanken an eine mögliche Anste- ckung mit demVirus einher. Der Blick auf andere Feuerwehren im Bundes- gebiet verhieß nichts Gutes. Doch glücklicherweise kam es nicht dazu, dass eine ganze Gruppe oder gar die gesamte Einsatzabteilung für länge- re Zeit oder überhaupt in Quaran- täne mussten. Dies ist nicht zuletzt den umfangreichen Infektions- schutzmaßnahmen, dem Engage- ment und dem Verantwortungsbe- wusstsein aller Kameradinnen und Kameraden zu verdanken. Die Wehr- führung bemühte sich frühzeitig um die Aufstockung der Hygienepro- dukte für die Fahrzeuge und das Gerätehaus, organisierte für alle Feu- erwehrleute verschiedene Ausfüh- rungen des Mund-Nasen-Schutzes und spezielle Schutzausrüstung, die im Einsatz mitgeführt werden konn- te. Weiterhin wurde der Ausbildungs- betrieb nach den großen Sommerfe- rien besonnen und mit aller Vorsicht wiederaufgenommen. ImGerätehaus richtete man für die Laufwege eine „Einbahnstraße“ ein und stellte je- derzeit sicher, dass die gebotenen Abstände sowie die Hygienemaßnah- men eingehalten werden konnten. In kleineren Gruppen war es schließlich möglich, mit Fahrzeugen und Gerät zu üben, um auf diese Weise das

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