Markt Tussenhausen Bürgerinformation

Sorgen mit sich. Es war eine Zeit der Anpassung: einige Einwohner sahen sich gezwungen zu fliehen, andere mussten unter großer Kraftanstrengung Handel und Landwirtschaft an die Gegebenheiten angleichen. Die moderne Geschichte des Marktes seit dem 2. Weltkrieg ist geprägt durch die strukturellen Probleme des Lebens auf dem Land aber auch durch die Lebendigkeit, die sich im vielfältigen Vereinsleben darstellt. Mattsies Die ältesten urkundlichen Erwähnungen des Ortsteils Mattsies gehen auf das Jahr 1050 zurück. Noch heute ist die Anwesenheit einer jahrhundertelangen Dorfherrschaft in der Geschichte von Mattsies zu spüren. Leibeigenschaft, gerichtliche Befragungen inklusive Foltermethoden und der Dreißigjährige Krieg prägten die mittelalterliche Epoche und brachten Not und Elend über die Landbevölkerung. Zur Zeit des Nationalsozialismus schaffte es eine Minderheit mithilfe gezielter Propaganda einen ganzen Ort von den Idealen eines diktatorischen Regimes zu überzeugen. Als landwirtschaftlich geprägter Ort erfuhr Mattsies nach der Ansiedlung eines hochspezialisierten Betriebes eine nachhaltige Veränderung. Die moderne Arbeitswelt hielt mit ihren Begleiterscheinungen Einzug in das Dorf. Seit 1978 ist Mattsies ein Teil der Marktgemeinde Tussenhausen. Auf der Gemarkung der Gemeinde befindet sich der Flugplatz Mindelheim-Mattsies. Zaisertshofen Das Pfarrdorf Zaisertshofen ist ein Ortsteil der Marktgemeinde Tussenhausen. Die Pfarrkirche St. Silvester, ein spätgotischer Bau aus dem späteren 15. Jahrhundert, prägt das Dorfbild. Zaisertshofen wurde erst zu Beginn des 16. Jahrhunderts Teil der Herrschaft Angelberg. Doch im Gegensatz zum Markt Tussenhausen behielt es bis in die Gegenwart seinen dörflichen Charakter. Für kurze Zeit konnte der Ort den Status einer Residenz beanspruchen. Dies hatte zwar keinen offensichtlichen Einfluss auf das Ortsbild, doch der Erbschaftsstreit zweier Schwestern und dessen Folgen erzeugen bis heute ein Gefühl der Betroffenheit. Mit landschaftlichen Veränderungen gehen und gingen immer wieder landwirtschaftliche Veränderungen einher und forderten/ fordern eine stete Anpassungsbereitschaft. Auftretende Konflikte löste man mit dörflichen Strategien, so auch die Frage, ob eine Hexe im 18. Jahrhundert unter den Zaisertshofenern war. Noch heute freut sich der Ort über eine enge dörfliche Gemeinschaft. Für ein genaueres Bild der Ortsgeschichte(n) von Tussenhausen, Mattsies und Zaisertshofen sind die Ortschroniken als Bücher im Rathaus erhältlich. Das Wappen Das Wappen der Marktgemeinde zeigt einen aus einem blauen, mit Gold gesäumten Dreiberg wachsenden, schwarzen Esel mit goldener Krone. Der Dreiberg ist belegt mit einem querliegenden roten Winkelhaken und steht für den früheren Ortsnamen „Angelberg“. Er ist als Verweis auf das Herrschaftsgeschlecht, in deren Besitz die heutige Marktgemeinde sich früher befand, zu verstehen. Der wachsende schwarze Esel symbolisiert die Grundherrschaft der Herren von Riedheim über Angelberg. Die Farben Blau und Gold weisen auf die Verbindung zu den Fuggern hin. Städtepartnerschaft mit Cossé-le-Vivien Der Markt Tussenhausen unterhält eine sehr aktive Partnerschaft mit der 3.200-Einwohner-Stadt Cossé-le-Vivien im Département Mayenne in Frankreich. Die Partnerschaft wurde durch den ehemaligen Bürgermeister Alfons Kerler und seinen französischen Kollegen Henry Leroyer im Jahre 1987 ins Leben gerufen. Seither finden rege Besuche in der jeweiligen Partnergemeinde statt. 5

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