Ratgeber zur Wohnraumanpassung im Alb-Donau-Kreis

Neue Formen gemeinschaftlichen Wohnens Seniorenwohngemeinschaften Miteinander eine Wohnung teilen – „Senioren WG“ Dem Wunsch möglichst lange selbstbestimmt im Alter zu leben, kommt auch noch ein anderer Trend entgegen. Henning Scharf, ehemaliger Bürgermeister von Bremen, hat schon 1986 als erster das Projekt Senioren WG mit Erfolg umgesetzt. Fast 30%der Älteren können sich heute vorstellen, mit anderen Senioren in einer SeniorenWG zusammen zu leben. Viele tun dies auch inzwischen. Je nach den Räumlichkeiten teilen sich mehrere Personen, einzelne oder auch Paare, eine Wohnung. In der Gemeinschaft Gleichgesinnter fühlt man sich sicher und geborgen. Man hat Spaß und die damit verbundenen Sozialkontakte lassen Einsamkeit nicht aufkommen. Die Hausarbeit wird geteilt. Küche, Bad und Aufenthaltsräume werden gemeinsam genutzt und als Rückzugsort haben alle ein eigenes Zimmer. Die einzelnen Personen können in ihrem Rhythmus leben. Eswird hier kein Zwang ausgeübt. Jedoch unterstützen sie sich gegenseitig, wenn Hilfe benötigt wird. Im Notfall werden auch hier externe Dienste, wie ambulante Pflege, hinzugezogen. Miteinander ein Haus teilen – „Seniorenhausgemeinschaft“ Hausgemeinschaften entsprechen denWohnungsgemeinschaften von ihren Zielen her. Sie bieten aber mehr Privatsphäre. Man lebt in einer eigenen, abgeschlossenen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus. Das gibt mehr Freiraum für persönliche Gestaltung. Barrierefreiheit gehört zum Standard. Auch in dieser Gemeinschaft, stehen gegenseitige Unterstützung bei den Alltagsaufgaben im Vordergrund. Dienstleitungen, wie Hausmeisterdienste oder Pflege werden extern vergeben. Es gibt Gemeinschaftsräume für Feiern und Treffen u. U. auch eine kleine Werkstatt für Reparaturen, je nach Zuschnitt des Hauses und Bedarf der Bewohner. Neben Miete und Nebenkosten wird noch eine Umlage für die Instandhaltung des Gebäudes, der Wohnungen und für Serviceleistungen erhoben. Mehrgenerationenwohnhäuser – Wohngemeinschaften Jung und Alt unter einem Dach Diese kommunale Wohnform, bei der Menschen unterschiedlichen Alters unter einem Dach leben, stellt eine private Alternative zu Altenheimen und betreutemWohnen dar. DieWohnungen sind vom Zuschnitt unterschiedlich groß. Jeder Mieter oder Eigentümer lebt in seiner Wohnung selbstständig und eigenbestimmt. Ziel des Zusammenlebens ist ein freundschaftlichesMiteinander, indemsich alle Generationenwohlfühlen und sich, falls notwendig, gegenseitig helfen. Gemeinschaftsräume – eventueller Küchenausstattung – und Barrierefreiheit gehören zur Grundausstattung. Mehrgenerationenwohnhäuser können sich dadurch zu Häusern mit Großfamiliencharakter entwickeln und das ist so gewollt. Das Zusammenleben wird gemeinschaftlich besprochen, ebenso wird die Verwaltung des Hauses von der Wohngemeinschaft gemeinsam bestimmt und geregelt. Der Vorteil ist, dass man sich schon rechtzeitig für diese Wohnform entscheiden kann und die Chance hat, bis ins hohe Alter seine Wohnsituation nicht nochmals verändern zu müssen. Der Zuschnitt vonMehrgenerationenwohnhäusern hängt davon ab, in welcher Trägerschaft sie entstehen, ob durch private Initiativen, Wohngesellschaften im Zusammenhang mit Quartierentwicklungen der Kommunen. Private Bauherrngemeinschaften haben den Vorteil, dass individueller vorgegangen werden kann und sich schon während des Bauprozesses gut kennenlernt und sich aufeinander einstellen kann. Beispiele: Metzingen: das private Bauherrenmodell „WohnTraum Sannental Metzingen“: www.wohntraum-metzingen.de Kirchheim/Teck ist ein weiteres Beispiel kurz vor der Fertigstellung. Beide sind von den Kommunen begleitet worden und bekamen ein Grundstück nahe der Ortsmitte. 25

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=